"Polizeiruf": Frauen sind unsere Vorbilder

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Der neue Münchner "Polizeiruf" schickt das Kommissars-Duo mit drei Dragqueens ins Rennen. Die biedere Ausführung zeigt, wie konservativ der ÖRR noch ist.

18. Mai 2025, 21:54 Uhr

 Dschungelcamp? Nein, Maisfeld. Von links: Kommissar Eden (Stephan Zinner), Peekabou (Meik van Severen), Tulip (Patrice Grießmeier), Kommissarin Cris (Johanna Wokalek) und Menora (Boži Kocevski)
Dschungelcamp? Nein, Maisfeld. Von links: Kommissar Eden (Stephan Zinner), Peekabou (Meik van Severen), Tulip (Patrice Grießmeier), Kommissarin Cris (Johanna Wokalek) und Menora (Boži Kocevski) © BR/​Bantry Bay Productions GmbH/​Jürgen Olczyk

Die neue Münchner Polizeiruf-Folge Ein feiner Tag für den Bananenfisch (BR-Redaktion: Claudia Simionescu, Tobias Schultze) wirft eine einfache Frage auf: Wie konnte es dazu kommen? München ist auf der ARD-Sonntagabendkrimi-Landkarte die einzige Stadt, in der ein Tatort und ein Polizeiruf spielen; letzteren hält sich der Bayerische Rundfunk ("Mia san Mia") für die experimentelleren Ansätze. Spätestens die Meuffels-Ära mit Matthias Brandt als Kommissar (2011–2018) etablierte den Versuch, über (fast ausschließlich männliche) Regiehandschriften so was wie deutsches Autorenkino in den populären Fernsehkrimi zu übersetzen. Die Idee, sich idiosynkratischere Filme um eine charismatische Hauptfigur herum zu leisten, hat auch mit Verena Altenbergers Kommissarin im Anschluss funktioniert (2019–2023).

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