Überall in Berlin blüht der Frühling in Rot-Weiß. Die Absperrbandästhetik entlarvt sich als Sinnbild einer Gesellschaft, die handeln will, aber verlernt hat, wie.
19. Mai 2025, 19:32 Uhr
Es ist Frühling in Berlin, und farbenprächtig wachsen sie am Rand der Straßen, auf den Bürgersteigen und in der Mitte von Kreuzungen. Sie wuchern an Bauzäunen entlang und wickeln sich um die Terrassen aus Holz, die die Betreiber der Restaurants, Cafés und Bars der Stadt nun, da schönes Wetter wartet, auf die Straßen bauen dürfen – Rot und Weiß sind ihre Farben, sie verbreiten sich wie Pollen in der lauen Luft, die Bauzäune, Sicherheitsabsperrung, Leuchtmarkierungen, die die Hauptstadt in ein Meer von Vorläufigkeit verwandeln.