Architektur-Biennale : Hört auf zu bauen

vor 4 Stunden 1

Ein paar Gedanken, gesendet von der Architektur-Biennale in Venedig 

 Im deutschen Pavillon auf der diesjährigen Biennale in Italien
Im deutschen Pavillon auf der diesjährigen Biennale in Italien © Patricia Parinejad

Eine Installation aus Absperrgittern, Betonklötzchen, Fotografien, und mittendrin, fast hätt man’s übersehen, ein Schildchen: "Bauen oder Nicht-Bauen, das ist hier die Frage". Eine Frage, die man an diesem Ort, auf der Architektur-Biennale in Venedig, dem internationalen Großtreffen der Bauwelt, am allerwenigsten erwartet hätte. Denn ernst genommen sprengt sie nicht nur diese Ausstellung. Sie verändert die Architekturgeschichte.

Es hat sich herumgesprochen: Die Architektur zerstört, während sie errichtet wird. Die CO₂-Emissionen aus Stahl sind schwindelerregender als jeder Tower, der damit in London, Singapur oder Bogotá gebaut wird. Und Beton, mit dem sich wunderbar verspielte und abgehobene Bauten errichten lassen, ist in seiner CO₂-Bilanz weiter nichts als niederschmetternd: verantwortlich für weltweit dreimal mehr Emissionen als aus dem Flugverkehr. Lädt also nicht jedes neue Gebäude mit den Emissionen, die dabei entstehen, nur den nächsten Sturm auf, der es bald schon hinwegfegen wird? Braucht es, so könnte man die Eingangsfrage zuspitzen, womöglich einen globalen Baustopp?

Gesamten Artikel lesen