Peter Schmidt: Harte Kanten, weiche Sprache

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Zum Tod des Designers Peter Schmidt

Aus der ZEIT Nr. 35/2025 Aktualisiert am 13. August 2025, 19:13 Uhr

 Designer Peter Schmidt 2018 in seinem Büro in der Hamburger Hafencity
Designer Peter Schmidt 2018 in seinem Büro in der Hamburger Hafencity © Dominik Odenkirchen

Diesen Montag wurde der Designer Peter Schmidt beigesetzt, und man hat seine Stimme noch im Ohr: sein ruhiges, wohltemperiertes Fränkisch, jedes Wort dick in Seidenpapier eingeschlagen; in seiner Hamburger Umgebung fiel das immer sofort auf. Ganz anders als in seiner Sprache war Schmidt in seinen Kreationen ein Mann der harten Kante, und wahrscheinlich ist seine Sehnsucht nach klaren Konturen gar nicht anders zu erklären als durch seine Wurzeln in einer Region ohne harte Konsonanten. Schmidt erfand die Schriftzüge von Jil Sander, Hugo Boss und Joop, Parfumflakons für Laura Biagiotti und Davidoff, dazu die Apollinaris-Flasche und den Schriftzug von Jacobs Kaffee – wer in der alten Bundesrepublik vom Wohlstand träumte, dessen Träume hat nicht selten Peter Schmidt entworfen. Er selbst verschwand nahezu völlig hinter seiner Schöpfung, nichts lag ihm ferner als das Bedürfnis, auf die eigene Bedeutsamkeit hinweisen zu müssen.

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