News: Donald Trump vs Elon Musk, Pride-Parade in Washington, Tag der Organspende

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Die Lage am Morgen Trump gegen Musk – wer setzt den nächsten Schlag?

Heute geht es um die Fehde zwischen Donald Trump und Elon Musk, um die schwierigen Umstände für die Pride-Parade in Washington und um die Frage, wie Deutschland mehr Menschen für die Organspende gewinnen kann.

07.06.2025, 06.39 Uhr

Wer wagt den nächsten Schlag?

Ziemlich sicher haben sich Hollywoods Drehbuchschreiber schon an die Arbeit gemacht: Besserer Stoff als das Celebrity Deathmatch  zwischen Donald Trump und Elon Musk dürfte sich kaum finden. Das reicht für ein Politdrama mit mehreren Staffeln – zumal das Ende ja noch völlig offen ist.

Musk und Trump im Weißen Haus

Musk und Trump im Weißen Haus

Foto: Evan Vucci / AP

Die MAGA-Belegschaft schart sich vorerst um den Präsidenten. Aber wer weiß: Musks Milliarden und seine zig Millionen Follower könnten den einen oder anderen Republikaner mit Blick auf die wichtigen Zwischenwahlen 2026 durchaus ins Grübeln bringen.

Einstweilen starren alle wie gebannt auf die Kontrahenten und warten auf den nächsten schmutzigen Schlag, in den sozialen Medien, im Fernsehen. Verkauft der persönlich gekränkte Trump wirklich seinen Tesla, den er erst vor ein paar Wochen bei einer peinlichen Verkaufsshow vor dem Weißen Haus erstanden hat? Nimmt Musk der US-Regierung sein Raumschiff weg, ohne das amerikanische Astronauten kaum sicher ins All kommen? (Was das bedeuten würde, lesen Sie hier ). Oder gibt es noch die Chance auf Versöhnung?

Das alles gibt’s in der nächsten Folge. Vielleicht schon heute. Doch so unterhaltsam das Spektakel zugegebenermaßen anzuschauen ist – man muss sich schon fragen, wie lange die persönliche Fehde zweier Ultranarzissten nun die Weltöffentlichkeit beschäftigen und womöglich den politischen Betrieb in Washington lähmen soll.

Party trotz Trump

Washington ist heute Schauplatz einer Megaparty: Zum Höhepunkt der Worldpride marschiert die internationale LGBTQ-Community durch die amerikanische Hauptstadt. Doch nicht allen ist nach Feiern zumute. Seit Donald Trump zurück an der Macht ist, versucht er, wo es nur geht, sexuelle Minderheiten zu diskriminieren, zu schikanieren, sie aus dem öffentlichen Leben zu drängen.

Regenbogenfarben vor einem Restaurant in Washington

Regenbogenfarben vor einem Restaurant in Washington

Foto: Franziska Spiecker / dpa

Das hat Folgen: Lesben, Schwule und trans Personen fühlen sich nicht mehr sicher in den USA. Wer aus dem Ausland anreisen will, hat womöglich Sorge, schon bei der Grenzkontrolle zurückgewiesen zu werden. Manche rufen wegen Trump auch zum Boykott der Regenbogenpartys auf. Und nicht zuletzt treibt Besucher die Angst um, das politische Klima könnte Rechtsradikale zu Übergriffen ermutigen.

Bis zu einer Million Menschen erwarten die Organisatoren in Washington. Klingt viel, aber die Zielmarke wurde deutlich nach unten korrigiert. In der Planungsphase rechnete man noch mit bis zu drei Millionen, schreibt mein Kollege Marc Pitzke, US-Korrespondent für den SPIEGEL. Marc weiß auch zu berichten, dass viele Sponsoren ihre Unterstützung der Pridemärsche zurückfahren – aus Angst vor geschäftlichen Nachteilen.

Jetzt erst recht, lautet daher das trotzige Motto derer, die sich im Kampf für ihre Rechte nicht kleinkriegen lassen. Die Parade führt heute nicht weit entfernt vom Weißen Haus über die Pennsylvania Avenue und endet in Sichtweite des Kapitols. Und sie sei diesmal »wichtiger denn je«, heißt es vom Veranstalter.

Wann kommt endlich der Widerspruch?

Seit Jahren ringt die Politik um Wege, die Zahl der Organspenden in Deutschland zu erhöhen. Der letzte Anlauf, endlich die sogenannte Widerspruchslösung einzuführen, scheiterte am Wahlkampf: Weil die Ampel zerbrochen war, wurde früher gewählt. Für eine Reform des Organspendegesetzes war keine Zeit mehr.

Kühlbox für Spenderorgan

Kühlbox für Spenderorgan

Foto: Sebastian Gollnow / dpa

Und so bleibt es vorerst dabei: Wer seine Organe spenden will, muss seine Bereitschaft dazu schriftlich dokumentieren. Bei der Widerspruchsregelung, die es in vielen anderen europäischen Ländern längst gibt, würde das Prinzip umgedreht: Dann gilt jeder Mensch als potenzieller Spender – es sei denn, sie oder er hat dem zu Lebzeiten aktiv widersprochen.

Heute ist der Tag der Organspende und damit mal wieder die Gelegenheit auf das drängende Problem aufmerksam zu machen. Bundesweit warten rund 8100 Menschen derzeit auf eine neue Leber, Niere, ein Herz oder eine Lunge. Gespendet haben ihre Organe im vergangenen Jahr 953 Menschen, 2854 Organe wurden nach dem Tod entnommen. Viel zu wenig, sagen Experten.

Sollten Sie sich mit dem Thema auseinandersetzen wollen, empfehle ich Ihnen den Text der Kollegin Berit Hullmann. Sie ist nicht nur Journalistin, sondern leitet ehrenamtlich auch den Verein Leberkrankes Kind. Ihre Tochter Lilly bekam kurz nach ihrem ersten Geburtstag eine neue Leber, etwa zur gleichen Zeit wie Justus. Heute sind die beiden zehn Jahre alt, kommen bald aufs Gymnasium. Sie wohnen nicht in derselben Stadt, aber sie sind immer noch Freunde – »Leber-Kollegen«, wie sie sich selbst nennen.

Hier geht’s zum aktuellen Tagesquiz

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Verlierer des Tages…

Goldschakal auf einer Wildtierkamera auf der Insel Sylt

Goldschakal auf einer Wildtierkamera auf der Insel Sylt

Foto: Privat / Daniela Andersen / dpa

… ist der Goldschakal von Sylt. Eigentlich ist das mit dem Wolf verwandte Raubtier in Deutschland besonders geschützt. Aber weil ein Goldschakal auf der Nordseeinsel binnen weniger Wochen 90 Lämmer gerissen hat, ist dieser dort nun per behördlicher Ausnahmegenehmigung erstmals zum Abschuss freigegeben. Rund 130 Jäger sollen bereitstehen. Das Ende des Goldschakals von Sylt ist nah.

Die jüngsten Meldungen aus der Nacht

  • Supreme Court erlaubt US-Spargremium Doge Zugriff auf sensible Bürgerdaten: Es geht unter anderem um Gesundheitsdaten und Kontonummern: Die von Elon Musk ins Leben gerufene Kostensenkungstruppe Doge darf auf wichtige Daten von Millionen Amerikanern zugreifen. So hat es der Oberste Gerichtshof entschieden.

  • SPD bringt höhere Kassenbeiträge für Gutverdiener ins Gespräch: Die gesetzliche Krankenversicherung steckt in den roten Zahlen. SPD-Gesundheitsexperte Christos Pantazis schlägt deshalb eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze vor. Geht es nach ihm, könnte sie um rund 2500 Euro steigen.

  • Mia Goth soll offenbar Gegenspielerin von Ryan Gosling in neuem »Star Wars«-Film werden: Die Weltpremiere ist für Mai 2027 vorgesehen, jetzt steht für den neuen »Star Wars«-Film eine weitere Besetzung: Die Britin Mia Goth übernimmt Berichten zufolge die Rolle einer Schurkin.

Heute bei SPIEGEL Extra: Wie fühlt es sich an, wenn das eigene Leben zu teuer wird?

Foto:

Constantin Mirbach / DER SPIEGEL

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