"Außergewöhnlich windarmes" Quartal: Fossile Energieträger überholen Erneurbare

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Zum ersten Mal seit zwei Jahren wurde in Deutschland im ersten Quartal wieder mehr Strom aus fossilen Energieträgern ins Netz eingespeist als solcher aus erneuerbaren Quellen. Das hat das Statistische Bundesamt ermittelt und erklärt, dass die Stromerzeugung aus fossilen Quellen um 19,3 Prozent auf 60,2 Milliarden Kilowattstunden gestiegen ist, während die aus erneuerbaren Quellen um 17 Prozent auf 59,1 Milliarden Kilowattstunden zurückgegangen ist. Maßgeblich verantwortlich war der Rückgang der Windenergie, für die das Wetter verantwortlich war. Nur 27,8 Prozent im Strommix stammten aus Windkraftanlagen, vor einem Jahr waren es noch 38,5 Prozent. Ähnlich niedrig war der Anteil demnach zuletzt 2021.

Wie die Behörde weiter schreibt, waren die ersten drei Monate des Jahres "außergewöhnlich windarm", was für den Rückgang ausschlaggebend war. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik ist dagegen merklich gestiegen, auch der Anteil von Biogas am Strommix ist gewachsen. Aufgefangen wurde der Rückgang der Windenergie den Zahlen zufolge vor allem von Erdgas und daneben noch durch Kohleverstromung. Insgesamt lag die Kohle als Stromquelle damit nur knapp hinter der Windenergie, die damit wichtigster Energieträger blieb. Außerdem ist die Summe der Stromimporte um 14,9 Prozent auf 19,3 Milliarden Kilowattstunden gestiegen, während die Exporte marginal um 3 Prozent auf 16,2 Milliarden Kilowattstunden gesunken sind.

Dass fossile Energieträger zu Jahresbeginn bei einer weiterhin sinkenden Gesamtsumme an den Erneuerbaren vorbeigezogen sind, steht im Gegensatz zum Trend der vergangenen Jahre. So hat das Statistische Bundesamt zuletzt für das Vorjahr ermittelt, dass Windkraft da für ein Drittel des eingespeisten Stroms verantwortlich war. Über die ganzen 12 Monate lag die Kohle mit einem Anteil von 22,5 Prozent deutlich dahinter und weniger als 9 Prozentpunkte vor der Photovoltaik. Damit der Abstand in diesem Jahr wieder ähnlich groß werden kann, müsste der Wind in den kommenden Monaten wohl noch deutlich aufdrehen.

(mho)

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