Das Video ging um die Welt: Mit drohendem Blick, gebleckten Zähnen und herausgestreckter Zunge protestierten drei Māori-Abgeordnete im neuseeländischen Parlament gegen ein umstrittenes Gesetz. Ihr Haka-Tanz unterbrach die Debatte im November 2024, die Abgeordnete Hana-Rawhiti Maipi-Clarke zerriss dabei einen Gesetzentwurf.
Nun soll Maipi-Clarke mit ihren Fraktionskollegen Debbie Ngarewa-Packer und Rawiri Waititi vorübergehend vom Parlament suspendiert werden. Das empfiehlt ein neuseeländischer Regierungsausschuss, das Parlament muss in der Sache beraten.
Die Abgeordneten sollen zwischen 7 und 21 Tage vom Parlament ausgeschlossen werden, berichten Medien. Der Grund demnach: Ihr Verhalten hätte »Mitglieder des Hauses einschüchtern können«. Eine Abgeordnete soll zudem mit einem Finger eine Pistole geformt und eine Schussbewegung angedeutet haben.
Mit dem Haka protestierten Maipi-Clarke und ihre beiden Fraktionskollegen gegen einen Gesetzentwurf, der einen 184 Jahre alten Vertrag zwischen den Briten und den indigenen Māori neu interpretiert hätte. Sie fürchteten eingeschränkte Rechte für die indigene Bevölkerung Neuseelands.
Te Pati Māori, die Fraktion der drei betroffenen Abgeordneten, kritisierte die drohende Suspendierung scharf. Das sei die härteste Strafe, die der Ausschuss je verhängt hätte. »Wenn indigene Völker Widerstand leisten, greifen die Kolonialmächte zur Höchststrafe. Dies ist ein Warnschuss an uns alle, uns einzureihen«, hieß es in einer Stellungnahme.