Kinoerfolge, die endlich im Netz zu sehen sind, TV-Klassiker, die eine neue Staffel bekommen: Jeden Monat fassen wir zusammen, welche Serien und Filme neu bei Netflix und Co. sowie in den Mediatheken zu sehen sind. Der Streamingfahrplan.
Worauf wir uns im Juli freuen
»Too much«

Schauspielerin Stalter in »Too Much«: Lustig und traurig, wie Beziehungen eben sind
Foto: NetflixDie neue Kreation von »Girls«-Schöpferin Lena Dunham heißt »Too much« und läuft auf Netflix. Titelheldin ist wieder eine junge Erwachsene in der Großstadt, diesmal eine New Yorkerin in London, umtriebig gespielt von Comedian und Schauspielerin Megan Stalter, für die Dunham die Rolle schrieb. Einfach eine Art Rom-Com sollte es diesmal werden, sagte Dunham der »Vanity Fair« – nur eben genauso kompliziert, lustig und traurig wie Beziehungen im echten Leben. Ob das gelingt oder »too much« ist, wird sich ab dem 10. Juli zeigen.
»The Narrow Road to the Deep North«
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Das Historiendrama »The Narrow Road to the Deep North« basiert auf dem gleichnamigen Buch von Booker-Preisträger Richard Flanagan. Über mehrere Jahrzehnte hinweg erzählt es bruchstückhaft das Leben des Sanitätsoffiziers Dorrigo Evans (u.a. gespielt von »Saltburn« -Beau Jacob Elordi), der in einem Kriegsgefangenenlager unter der japanischen Besatzung Südostasiens arbeitet und später zum Kriegshelden und gefeierten Chirurgen wird. Im Zentrum steht auch die Liebe – und was nach dem Krieg noch davon übrig ist. Der Fünfteiler, schreibt SPIEGEL-Redakteur Christian Buß in seiner Rezension, zeichnet in opulenter, sinnträchtiger Optik nach, »wie der allumfassende Horror des Krieges sich in das Wesen des Menschen einschreibt, wie er dessen Sozialverhalten, Sexualität und Sehnen in Besitz nimmt«. Bereits ab dem 1. Juli ist die Serie bei Wow (Sky) zu sehen.
»Dexter: Wiedererwachen«
Neu ab 11.07. auf Paramount+
»Der Sommer in dem ich schön wurde«
Staffel 3 ab 16.07. auf Prime Video
»Star Trek: Strange New Worlds«
Staffel 3 ab 17.07. auf Paramount+
»Poker Face«
Staffel 2 ab 02.07. auf Wow (Sky)
»Princess Charming«
Staffel 5 auf RTL+
»Mond«

Schauspielerin Holzinger in »Mond«: Hat viel Lob erhalten
Foto: Ulrich Seidl Filmproduktion / GrandfilmVon der großen Leinwand ins Heimkino schafft es zudem »Mond« von der österreichisch-kurdischen Regisseurin Kurdwin Ayub. Theaterstar (und in diesem Fall Schauspielerin) Florentina Holzinger spielt Sarah, eine ehemalige Mixed-Martial-Arts-Kämpferin, die bei einer reichen Familie in Jordanien als Trainerin anheuert. Schnell merkt sie: Etwas stimmt hier nicht. Sie verstrickt sich in einen Konflikt um Frauenrechte, der am Ende ein Menschenleben kostet. »Mond« entwickelt sich zum moralisch komplexen Thriller. Der Film begeisterte bereits auf dem Filmfest in Locarno, wo Regisseurin Ayub den Spezialpreis der Jury erhielt. »Ich mache meine Arbeiten immer fürs Publikum«, sagte sie dem SPIEGEL . »Aber nicht, damit es still dasitzt und lächelt. Ich versuche zu erschüttern.« Ab dem 15. Juli erschüttert »Mond« nun auf Mubi sein Publikum.
Zu den großen Kinohighlights, die es im Juli ins Streaming schaffen, gehören außerdem »Emilia Pérez« (28.07.) auf Prime Video, »The End« (04.07.) auf Mubi und »Nosferatu – Der Untote« (25.07.) auf Wow (Sky).
Was im Juli anläuft – die Übersicht
Was sich aktuell lohnt (und was nicht)
»Squid Game« war einst der große Überraschungserfolg aus Südkorea, der mit Kapitalismuskritik und viel Blut die Streamingcharts und Halloweenpartys der Welt eroberte. Was ist in der dritten Staffel noch übrig? Blut und Gewalt, so viel kann man sagen, ist immer noch reichlich vorhanden – mehr aber nicht. Die Metapher wirkt in der dritten Runde auserzählt, die Figuren sind immer noch oder wieder da, wo sie am Anfang standen. Letztlich bleibt nur noch der Nervenkitzel, der einen von Spiel zu Spiel vor dem Bildschirm hält. »Statt mitzufiebern, wird man Zeuge eines stumpfen Schlachtens«, schreibt Kollege Oliver Kaever.
Und ja, auch »The Bear« hat eine neue Staffel bekommen , die von unserem Kritiker jedoch so zerrissen wurde, dass sie an dieser Stelle eine Randbemerkung bleiben soll. Nichtsdestoweniger gehört die Serie um Jeremy Allen White als geplagter Koch insgesamt zu den besten Serienschöpfungen der vergangenen Jahre.
Neben Südkorea hat auch Spanien gerade einen kleinen Höhenflug in Sachen Serien. Im Juni verkündete Netflix, eine Milliarde Dollar in Spanien zu investieren. Das Serienfestival in Lille zeichnete neben der im Herbst kommenden Thrillerkomödie »Celeste« auch das Drama »Querer – Hinter verschlossenen Türen« aus. Seit Juni ist es bei Arte zu sehen. Nach 30 Jahren Ehe verklagt eine Mutter und Hausfrau ihren Mann wegen Vergewaltigung. Die Anzeige spaltet die Familie. Doch nur die Eheleute selbst wissen, was hinter verschlossenen Türen geschehen ist. Ein Drama in vier Folgen über patriarchale Strukturen, Macht und Wahrnehmung.
Und zwei Namen sollte man dann doch noch im Juni erwähnen. Oder besser gesagt einen, denn die Tokio-Hotel-Zwillinge Bill und Tom teilen sich neben Band, Podcast und Realityshow auch ihren Nachnamen. Von »Kaulitz & Kaulitz« ist nun die zweite Staffel auf Netflix zu sehen. Eigentlich passiert darin herrlich wenig: Es wird eingekauft, aufgetreten, ein Pool geplant und künstliches Bräunen zelebriert. Die Zwillinge retten sich aber auch diesmal mit viel Charisma und Selbstironie durch die inszenierten Szenen ihrer Show. »Ein süßes Nichts, dessen Kunst darin besteht, das Leichte nicht allzu banal wirken zu lassen«, schreibt SPIEGEL-Autor Sebastian Hammelehle.
Streamingtipp aus dem Archiv
Am 20. Juni 1975 feierte Steven Spielbergs Horrorklassiker »Der weiße Hai« Premiere und schenkte Millionen Menschen eine Angst vor dem Baden im Meer. »Die Angst war da. Und sie schwimmt manchmal noch mit«, erinnert sich SPIEGEL-Redakteur Philipp Löwe in unserem Jubiläumsbericht. Lediglich Spielberg selbst blickt etwas wehmütig auf seinen Erfolg zurück: »Ich bedauere bis heute den Rückgang der Hai-Population durch das Buch und den Film. Ich bedauere das wirklich sehr«, sagte er 2022 in einem BBC-Interview. Auch noch im Juli wird der 50. Ehrentag des bekanntesten Haifilms aller Zeiten zelebriert.
Zu sehen ist der Klassiker aktuell auf Joyn und MagentaTV. Disney+ zeigt zudem die Dokumentation »Der weiße Hai: Die Geschichte hinter dem Blockbuster« sowie ein umfassendes Begleitprogramm an Hai-Dokumentationen.