Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) warnt davor, die Gefahr für Deutschland durch Russland zu unterschätzen. »Russland bedroht direkt auch unser Leben in Frieden und Freiheit in Deutschland«, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei und bleibe die größte Bedrohung der Sicherheit in Europa und wichtigstes Thema der deutschen Außenpolitik.
Wadephul hat bereits in der Vergangenheit wiederholt vor einer Bedrohung durch Russland gewarnt. Im Gespräch mit dem SPIEGEL sagte er kürzlich: »Je konsequenter der Westen gegenüber Moskau auftritt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Wladimir Putin in Verhandlungen einwilligt.« Es sei »für unsere Freiheit notwendig«, Kyjiw weiterhin auch militärisch zu unterstützen.
In einem »Manifest« hatten SPD-Politiker wie Ex-Fraktionschef Rolf Mützenich, Ex-Parteichef Norbert Walter-Borjans und der Außenpolitiker Ralf Stegner »militärische Alarmrhetorik und riesige Aufrüstungsprogramme« kritisiert sowie diplomatische Gespräche mit Russland gefordert. Beim SPD-Parteitag an diesem Wochenende hatte Parteichef Lars Klingbeil einem Kurswechsel im Verhältnis zu Russland aber eine Absage erteilt. Er forderte, es müsse alles getan werden, um sich vor Putins Russland zu schützen. (Mehr zum SPD-Parteitag erfahren Sie hier .)
Russland setzt Drohnenangriffe auf Ukraine fort
Das russische Militär hat derweil auch in der Nacht zu Sonntag Angriffe auf die Ukraine geflogen. Die ukrainische Luftwaffe warnte im Großteil des Landes vor Drohnenangriffen. Die Flugabwehr war in der Hauptstadt Kyjiw zu hören. Von Explosionen wurde auch aus den östlicher gelegenen Großstädten Charkiw und Dnipro berichtet.
Die Ukraine wehrt sich seit Februar 2022 gegen Russlands groß angelegten Angriffskrieg.