Österreich subventioniert E-Mobilität, aber keine PKW

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Mit rund 480 Millionen Euro und vielen Anglizismen möchte Österreichs Bundesregierung ihre Landsleute für elektrischen Straßenverkehr gewinnen. 450 Millionen Euro stehen bis Ende kommenden Jahres zur Subvention öffentlicher Ladestationen, sowie lokal emissionsfreier Lastkraftwagen, lokal emissionsfreier Autobusse und deren jeweiliger Lade- respektive Wasserstoffbetankungsinfrastruktur zur Verfügung. 2026 kommen 30 Millionen Euro speziell für öffentliche Schnellladestationen in unterversorgten ländlichen Gebieten hinzu.

Das Förderprogramm heißt eMove Austria und teilt sich in die vier Säulen eCharge, eTruck, eBus und eRide. Letzteres umfasst "alle Maßnahmen zum Umstieg auf Individual-E-Fahrzeuge im privaten und betrieblichen Kontext", ist aber nicht dotiert, soweit sich aus der Mitteilung des Verkehrsministers Peter Hanke (SPÖ) entnehmen lässt. Eine Rückkehr der Förderung elektrischer Fahrräder, lokal emissionsfreier Personenkraftwagen oder ähnlicher Leichtkraftfahrzeuge zeichnet sich also nicht ab. Die einzige bislang bekannte Maßnahme im Rahmen eRides ist, dass der staatliche Autobahnenbetreiber ASFINAG mit Mineralölkonzernen über die Vereinfachung und Beschleunigung des Ausbaus der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge an Autobahnen und Schnellstraßen spricht. Dabei ist seit 2022 vorgesehen, auf Österreichs Autobahnen alle 25 Kilometer eine Ladestation vorzuhalten.

"Mit eMove Austria schaffen wir gezielte Förderimpulse, die den Lückenschluss bei der Ladeinfrastruktur vorantreiben – allen voran werden im Rahmen von eCharge öffentliche Schnellladestationen mit bis zu 60 Prozent unterstützt. Mit eTruck fördern wir die Umstellung von Nutzfahrzeugflotten mitsamt der zugehörigen Lade- oder Betankungsinfrastruktur – dabei werden bis zu 60 Prozent der Mehrkosten für Fahrzeuge und 40 Prozent für Infrastruktur übernommen. Und mit eBus unterstützen wir gezielt den öffentlichen Verkehr: Emissionsfreie Busflotten und Ladeinfrastruktur erhalten bis zu 60 Prozent Förderung", informierte am Dienstag Karin Tausz, Geschäftsführerin der mit der Abwicklung beauftragten Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

"Bis 2030 sollen 95 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher innerhalb von zehn Kilometern eine Schnellladestation zur Verfügung haben", gab Hanke ein Ziel vor. Das sei "ambitioniert, aber machbar." Den Verzicht auf die Förderung von Elektroautos begründete er so: "Wenn das infrastrukturelle Angebot stimmt, ist auch die Bereitschaft zum Umstieg auf E-Mobilität höher." Sein Credo: "Laden, laden, laden!“

(ds)

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