Israel hat den Hafen Hudaida im Jemen vom Roten Meer aus angegriffen. Zuvor hatte die israelische Armee über Onlinedienste zur Evakuierung des Gebiets aufgefordert.
Aktualisiert am 10. Juni 2025, 9:45 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, dpa, Reuters, voi
Die israelische Marine hat nach eigenen Angaben den von der Huthi-Miliz kontrollierten Hafen von Hodeida im Jemen beschossen. "Raketenschiffe der israelischen Armee haben terroristische Ziele der Huthi-Miliz im Hafen von Hodeida angegriffen", teilte die israelische Armee im Onlinedienst X mit. Die Angriffe seien infolge der Aggression der Huthi gegen Israel ausgeführt worden.
Zuvor hatte die israelische Armee auf Arabisch in den Onlinediensten X und Telegram zur Evakuierung der Häfen von Ras Issa, Hodeida und Al-Salif aufgerufen. Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern. Der Fernsehsender der Huthi-Miliz, Al-Masirah, meldete zwei israelische Angriffe auf den Hafen von Hodeida.
Ziel der Angriffe in Hudaida sei es, "den Einsatz des Hafens für militärische Zwecke zu stoppen", teilte die israelische Armee weiter mit. Der Hafen sei innerhalb des vergangenen Jahres mehrfach von der israelischen Luftwaffe angegriffen worden und werde dennoch weiterhin für Terrorziele genutzt. Dazu gehörten Waffenlieferungen der Huthi, die damit "die zivile Infrastruktur zynisch missbrauchen", hieß es weiter.
Israels Verteidigungsminister droht mit See- und Luftblockade
Die Huthis kontrollieren einen Großteil des Jemen, darunter auch die Hauptstadt Sanaa. Sie gehören neben der Hisbollah im Libanon und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten "Achse des Widerstands".
Die Miliz hat Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 immer wieder mit Raketen und Drohnen angegriffen. Die meisten Geschosse werden von der israelischen Luftabwehr zerstört. Israels Verteidigungsminister Israel Katz drohte der Miliz zuletzt mit einer See- und Luftblockade, sollten weitere Angriffe der Huthi auf Israel erfolgen. Die Huthi haben in der Vergangenheit zudem wiederholt Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen, weshalb viele große Reedereien das Seegebiet weitgehend meiden.
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