Nach verpasster EM 2023: Knauff spürt enormen Nachholbedarf

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Der Außenstürmer der Eintracht spricht über die U-21-EM, die Chancen in der A-Nationalmannschaft und über den gelungenen Saisonstart in der Bundesliga.

 Ansgar Knauff.

In Frankfurt zuletzt in starker Form: Ansgar Knauff. IMAGO/Sven Simon

Im zweiten Anlauf soll es endlich klappen. Denn die letzte U-21-EM in Georgien hatte Ansgar Knauff denkbar knapp und unglücklich verpasst. In einem Testspiel gegen die Schweiz unmittelbar vor Turnierstart hatte sich der Frankfurter einen Schlüsselbeinbruch zugezogen und deshalb abreisen müssen. Das vorzeitige Aus der Kollegen hatte er nur noch aus der Distanz verfolgen können. "Ich wurde gleich operiert, war die ersten Tage im Krankenhaus, dann in Frankfurt in der Reha und konnte es leider nur am Fernseher verfolgen", erinnert sich Knauff an diese bittere Episode.

Um so mehr spürt der 22-Jährige einen enormen Nachholbedarf. "Ich bin extrem heiß auf diese EM", versichert Knauff, "ich hatte vor der letzten EM viele Quali-Spiele gemacht und mich dann zum letztmöglichen Zeitpunkt leider verletzt, deswegen will ich um so mehr gleich am Freitag die Qualifikation klarmachen, damit ich meine EM auch spielen kann."

In Regensburg (18 Uhr, LIVE! bei kicker) sollen die letzten Zweifel ausgeräumt und die EM-Tickets vorzeitig gebucht werden. "Wir haben es bislang gut gemacht und wollen das am Freitag abschließen und es nicht darauf ankommen lassen, zu einem entscheidenden Spiel nach Polen reisen müssen", versichert Knauff, "wir spielen zu Hause, kommen mit viel Selbstbewusstsein und haben im Hinterkopf, dass es das entscheidende Spiel sein kann, wir sind alle fest entschlossen, diese Chance zu nutzen."

"Nicht der typische Außenverteidiger"

Den aktuellen Jahrgang sieht Knauff im Quervergleich im Vorteil. "Wir haben sehr viel Qualität in der Mannschaft. Auf jeden Fall kann man sagen, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt schon ein Stück weiter sind.

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Natürlich hofft auch der gebürtige Göttinger, dass mittelfristig die U 21 nur eine Durchgangsstation auf dem weg ganz nach oben sein wird. "Wie das mit der A-Mannschaft aussieht, kann ich nicht sagen, ich werde mein Bestes geben, um irgendwann dabei zu sein", sagt Knauff, "ich bin ja nicht derjenige, der das entscheidet." Angesprochen auf die Baustelle im A-Team auf der rechten Defensivseite will Knauff nichts ausschließen. "Ich bin vom Spielertyp her nicht der typische Außenverteidiger, aber wenn mich jemand dort aufstellt, dann nehme ich das an", erläutert der Offensivmann, "die Umstellung wäre sicher nicht einfach, aber es wäre dann eine Aufgabe, an der ich arbeiten müsste, mich zu verbessern und die Position anzueignen. Wenn es soweit kommt, werde ich das annehmen."

In Frankfurt auffällig gut

In seiner Kernkompetenz jedenfalls machte Knauff zuletzt im Verein etwa mit einem Traumtor beim 3:1 in der Europa League bei Besiktas Istanbul oder einem Traumpass auf Omar Marmoush beim 3:3 gegen die Bayern auf sich aufmerksam und scheint an Durchschlagskraft und Effizienz dazugewonnen zu haben. "Wir alle in Frankfurt, nicht nur ich, haben im Sommer viel gearbeitet an unseren Abläufen, an Themen vor dem Tor, haben viele Abschlüsse gemacht, da hat uns Trainer Dino Toppmöller wirklich viel mitgegeben. Ich glaube, das sieht man auch, bei mir wie bei anderen Spielern, dass wir unsere Chancen gut nutzen", so Knauff, "es ist ein laufender Prozess, aber wir sind auf einem sehr guten Weg."

Mit nur einem Zähler Rückstand liegen die Hessen auf Rang drei mit an der Ligaspitze, ist da in diesem Jahr sogar die Meisterschaft möglich? "Dafür ist es noch sehr früh, da kann man sich einige Spieltage vor Schluss mal drüber unterhalten", schmunzelt Knauff, "aber es läuft sehr gut bei uns, wir sind mit dem Start sehr zufrieden. Ich selbst hatte in den ersten Wochen noch einige gesundheitliche Probleme, bin aber mittlerweile wieder voll im Saft und habe auch viel gespielt. Ich versuche, diesen Schwung mitzunehmen und zur U 21 zu transportieren." Der Beleg soll am Freitag in Regensburg folgen.

Michael Pfeifer

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