Nach Debakel: Sturm beschwört "anderes Gesicht"

vor 2 Tage 2

Sechs Tage nach dem schwarzen Abend in Norwegen spielt Sturm im Ausweichquartier Wörthersee-Stadion um die Ehre. Der Tagessieg im Rückspiel gegen Bodö/Glimt ist das Ziel vor dem höchstwahrscheinlichen Umstieg in die Europa League.

Für Jürgen Säumel und die Sturm-Elf geht es um einen ehrenhaften CL-Abschied.

Für Jürgen Säumel und die Sturm-Elf geht es um einen ehrenhaften CL-Abschied. GEPA pictures

Nach dem 0:5-Debakel im Hinspiel gegen Bodö/Glimt peilt der SK Sturm Graz einen Abschied mit Anstand aus der Champions-League-Qualifikation an. Vor dem praktisch aussichtslosen Rückspiel am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in Klagenfurt träumen nur noch die größten Grazer Optimisten von einem Wunder. Zumindest die ins Ausweichquartier mitgereisten Sturm-Fans sollen mit einem Tagessieg versöhnt werden. "Wir gehen mit dem Ziel rein, das Spiel zu gewinnen", sagt Cheftrainer Jürgen Säumel.

champions-league-qualifikation, Play-off

"Wir wollen das Spiel gewinnen. Was dann rauskommt, steht eh in den Sternen", verlautbart auch Sturm-Verteidiger Emir Karic. "Wir wollen uns erhobenen Hauptes verabschieden." Seit der Pleite in Nordnorwegen wurde mannschaftsintern intensiv diskutiert. "Wir haben das Spiel im Detail analysiert und versucht, der Mannschaft die Fehler bzw. Lösungen aufzuzeigen. Wir haben Klartext gesprochen, haben die Dinge klipp und klar angesprochen. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass die Mannschaft am Dienstag ein ganz anderes Gesicht zeigen wird", so Säumel bei Sky Österreich. Am Montag waren knapp über 7.000 Karten verkauft.

Dass der Tiefschlag schwer zu verdauen sein könnte, deutete Jon Gorenc Stankovic in der Vorwoche schon an. "Es wird richtig schwer, dieses Spiel zu vergessen, aber wir müssen trotzdem weitergehen", forderte Sturms Mittelfeldmann, der wie seine Teamkollegen am glitschigen Kunstrasen komplett auf verlorenem Posten gestanden ist.

Johnston wohl vor Rückkehr auf die Insel

Bereits zuvor hatte Österreichs Meister sein Ligaspiel vom Wochenende gegen die WSG Tirol verschoben. Man folgte damit dem Beispiel Glimts. Nun steht Sturm vor einem Charaktertest. Dass dieser gelingen kann, bewies die Säumel-Truppe im vergangenen Jänner. Damals setzte es in Bergamo eine 0:5-Abfuhr gegen Atalanta, ehe eine Woche später zum Abschluss der Champions League RB Leipzig 1:0 bezwungen wurde. Sturm wird sich im wohl einzigen Klagenfurt-"Heimspiel" der Saison rehabilitieren wollen. Allein deshalb ist nicht zu vermuten, dass Säumel, der in den vergangenen Wochen vergeblich auf Kader-Verstärkungen hoffte, groß rotieren wird.

Hinter dem Einsatz von Max Johnston steht ein Fragezeichen. Der 21-jährige Schotte steht laut Medienberichten vor einem Wechsel zum englischen Zweitligisten Derby County. Am Montag machte der Rechtsverteidiger das Abschlusstraining aber regulär mit. "Abwarten. Fakt ist, dass der Max Anfragen hat", gab sich Säumel zu dem Thema wortkarg. Generell ist für den Ex-Profi schon jetzt klar, "dass wir von einem großen Umbruch im Verein sprechen müssen, weil einfach sehr viele Spieler weggegangen sind".

Sturm zum fünften Mal in Folge in Hauptbewerb

Auch Bodö wird auf dem Weg zur erstmaligen Champions-League-Qualifikation und 18,62 Mio. Euro Startgeld laut Aussagen einiger Akteure zu Beginn kein (personelles) Risiko gehen. Für Sturm ist immerhin die fünfte Teilnahme an einem UEFA-Hauptbewerb in Folge fix. Für das Ausscheiden im Play-off gibt es ein finanzielles Trostpflaster in Form von 4,29 Mio. Euro plus 4,31 Mio. Startgeld für die Europa League. Jeder Punkt in der Ligaphase ist dann zusätzlich 150.000 Euro wert.

apa, haho

Gesamten Artikel lesen