Müllers Abschiedstour: "Nächstes Jahr werde ich ein Ticket brauchen"

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Für Thomas Müller rückt das Ende in München immer näher, was auch dem neuen Mitglied im Klub der Spieler mit 500-Bundesliga-Einsätzen immer mehr bewusst wird. Auf die Meisterschaftsfrage gab der 35-Jährige dann ganz untypisch eine kurze Antwort.

Thomas Müller stand zum vorletzten Mal für den FC Bayern in einem Bundesliga-Heimspiel auf dem Platz.

Thomas Müller stand zum vorletzten Mal für den FC Bayern in einem Bundesliga-Heimspiel auf dem Platz. IMAGO/MIS

Das zweite Spiel in Folge zu null, weiter acht Punkte Vorsprung auf Leverkusen. Auch wenn die Bayern ihre 34. Meisterschaft nicht in der heimischen Arena perfekt machten, war die Stimmung nach dem 3:0 gegen Mainz blendend.

Zunächst versuchte Serge Gnabry am Sky-Mikrofon noch, nüchtern auf die zurückliegenden 90 Minuten zu blicken. "Wir hatten das Spiel die meiste Zeit unter Kontrolle", startete der 29-Jährige, der aber auch "zu viele leichte Ballverluste" in der Anfangsviertelstunde bemängelte - und auch, dass man "das ein oder andere Tor mehr machen" hätte können.

Müller im 500er-Klub

Doch dann schweifte Gnabrys Blick nach rechts, ein Lachen entfuhr ihm, kurz bevor er sagte: "Er ist reingekommen, also war es ein Top-Tag." Mit "er" war Thomas Müller gemeint. Für den 35-Jährigen, der auf seiner Abschiedstour als Joker zu seinem 500. Bundesliga-Einsatz kam, hielt Gnabry dann sogar das Mikro. "Danke Serge, das machst du wirklich toll", so Müllers Lob, der selbst seine 500 Liga-Einsätze im Bayern-Trikot nicht zu hoch bewerten wollte: "Was schön ist, wenn das Stadion aufsteht, aber die Zahl … mei."

Beeindruckend ist sie dennoch, denn nur Charly Körbel (602 Spiele für Eintracht Frankfurt), Manfred Kaltz (581-mal für den HSV) und Michael Lameck (518 Partien für Bochum) hatten dies für einen einzigen Verein geschafft. Insgesamt ist Müller erst der 13. Spieler, der im Klub der 500er ist.

"Ich freu mich natürlich und muss mich bei den Fans bedanken. Was man langsam so realisiert, es war das vorletzte Mal. Also in zwei Wochen ist mein letztes Heimspiel", führte Müller weiter aus, der aber betonte, dass er jetzt "nicht wehmütig und auch nicht traurig" werde, dennoch sei es "irgendwie komisch". Denn: "Weil es ist so ganz selbstverständlich, wenn du 500 Bundesliga-Spiele machst, dann waren auch ein paar Heimspiele dabei. Dann ist das für dich natürlich so ein ganz normaler Gang ins Stadion … Joa, nächstes Jahr werde ich ein Ticket brauchen."

Eine kurze Müller-Antwort

Die 13. Meisterschaft im Jubiläumsspiel wäre dann wahrscheinlich doch etwas zu kitschig gewesen, ein großer Schritt Richtung Titel war der 23. Saisonsieg dennoch. War es vielleicht sogar schon der finale Schritt? "Wenn ich darauf setzen müsste, ja", legte sich Müller fest und war anschließend selbst überrascht, dass seine Antwort so klar ausfiel. "'Ja' ist relativ eindeutig - für mich sehr kurze Worte."

Von seinem Trainer Vincent Kompany wurde Müller für "500 Spiele auf allerhöchstem Niveau" und für "500 Spiele mit Top-Mentalität" gelobt. Um dem Münchner Rekordspieler den gebührenden Abschied bescheren zu können, richtete Kompany bereits den Blick auf den kommenden Samstag, wenn die Bayern mit einem Sieg die Meisterschaft dann endgültig klarmachen können. "Wir haben noch ein schwieriges Spiel in Leipzig. Es gibt jetzt auch viele Momente, wo Thomas gefeiert werden kann. Hoffentlich so schnell wie möglich, aber erst mal müssen wir diese drei Punkte holen."

Ob dort Raphael Guerreiro wieder zur Verfügung steht, ist fraglich. Der Portugiese hatte gegen Mainz aufgrund eines "kleinen Muskelfaserrisses im rechten Adduktor" passen müssen.

sts

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