Knoche über Standard-Gegentore: "Ich muss sagen, dass es mich ankotzt"

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Seine letzte Chance, noch einmal ins Rennen um Platz 3 einzugreifen, schien der 1. FC Nürnberg in Düsseldorf zu nutzen - gab dann allerdings einen 3:0-Vorsprung aus der Hand. Kapitän Robin Knoche "kotzte" besonders die Art und Weise der Gegentore an.

 FCN-Kapitän Robin Knoche.

War nach dem 3:3 in Düsseldorf verärgert: FCN-Kapitän Robin Knoche. picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

68 Minuten lang präsentierte sich der 1. FC Nürnberg reif und äußerst souverän. Völlig unbeeindruckt vom Druck, der auf dem Auswärtsspiel in Düsseldorf lastete, spielten sich die Franken zu einer 3:0-Führung. Schließlich stellte die Partie in der Merkur Spiel-Arena die letzte Möglichkeit dar, noch einmal ernsthaft ins Rennen um Platz 3 eingreifen zu können.

Knoche: "Es tut wirklich weh"

Was ab der 68. Minute allerdings passierte, ist nur schwierig zu erklären. Innerhalb von elf Minuten hat der Club seinen komfortablen Vorsprung und damit auch die gute Tabellensituation verspielt. Aus dem Nichts überrollte die Düsseldorfer Mannschaft den Nürnberger Tross, während der in dieser prekären Phase maximal überrumpelt wurde. So sehr, dass die Fortuna dem Siegtreffer am Ende näher war und die Nürnberger das Remis, was ihnen in der Tabelle eigentlich gar nichts brachte, über die Zeit retten wollten.

"Ich muss ehrlich sagen, dass ich erstmal überlegen muss, was ich heute sage", trat Kapitän Robin Knoche nach dem 3:3 ernüchtert vors Sky-Mikrofon. "Wenn du hier in Düsseldorf 3:0 führst und weißt, um was es im Endeffekt nochmal geht ..." Der 32-jährige Abwehrchef war sich nämlich durchaus bewusst, was nach den Ergebnissen an diesem Wochenende möglich gewesen wäre.

Das Rennen um Platz 3 wäre auch für den Club noch einmal richtig heiß geworden, auch wenn er das gar nicht als Ziel ausgegeben hatte. "Wenn du die Chance hast, nochmal oben reinzurutschen, nimmst du die natürlich gerne wahr." Und genau diese Möglichkeit hat der FCN leichtsinnig ausgelassen. In einer Art und Weise, die ihren Grund nicht nur in der jungen Mannschaft haben darf. "Es tut wirklich weh", so Knoche.

Standard-Gegentore wurden nicht zum ersten Mal zum Verhängnis

"Ich muss sagen, dass es mich ankotzt, dass wir zum wiederholten Male Standard-Gegentore kriegen. Irgendwann ist dann auch der Punkt, wo du dazulernen musst." Das hat die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose noch nicht verinnerlicht, schon beim 2:3 gegen Paderborn war der Nürnberger Defensive eine Ecke um die Ohren geflogen.

In Düsseldorf waren es nun erneut ein Eckball und ein Freistoß, die zu zwei von drei Gegentoren führten. "Ob es dann nur in den Gegner reingeht, dass der nicht aufs Tor köpfen kann, ist mir völlig egal. Hauptsache du verteidigst das Ding."

Weil der 1. FC Nürnberg genau das aber nicht getan hat, bekam er die schnelle Quittung. Dreht man es ins Positive, könnte man nun sagen, dass die noch junge Mannschaft dazugelernt hat und solche Spiele zum nächsten Schritt in ihrer Entwicklung beitragen. Dass einige Spieler nächste Saison aber gar nicht mehr in Nürnberg spielen werden, wird dabei oft vergessen.

Deshalb hätte die Teilnahme an der Relegation und die damit verbundene Chance zum Aufstieg in die Bundesliga auch nicht zu früh kommen können. Ist die Chance da, sollte sie genutzt werden. Die hat der FCN nun eben einmal zu viel verpasst.

Die Saison ist tabellarisch gelaufen, wenngleich der Club seine Ziele längst übertroffen hat und es eine erfolgreiche Saison für den Zweitligisten ist. An seinem 125. Geburtstag wartet auf den 1. FC Nürnberg in der kommenden Woche noch ein Saisonhighlight, das Jubiläumsspiel gegen die SV Elversberg am kommenden Sonntag, den 4. Mai.

Benedikt Hoffmann

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