Mark Zuckerberg meint es bekanntlich ernst mit KI: Der Meta-Chef hat weitere Top-KI-Experten abgeworben. Sie kommen von OpenAI, Anthropic, Apple und Safe Superintelligence und sollen das neu gegründete Meta-Team Superintelligence Labs aufbauen. Was den Experten jeweils geboten wurde, ist unbekannt, es dürften jedoch einige Millionen sein.
Zuckerberg hat mit Meta den Vorteil, das gesamte KI-Geschäft quersubventionieren zu können. Das Geld kommt dank anderer Geschäftsmodelle, vor allem der Werbung in den sozialen Netzwerken, rein. Anders ist es etwa bei OpenAI, Anthropic oder dem im Vergleich neu gegründeten Safe Superintelligence – sie sind bisher auf Investoren angewiesen. Das heißt auch, ihre Möglichkeiten sind vermutlich nicht nur begrenzter, die gesamte finanzielle Zukunft der Start-ups ist eher ungewiss.
Zu den Wechselkandidaten soll Daniel Gross gehören. Der Anfang-30-Jährige hatte gemeinsam mit Ilya Sutskever, Mitgründer von OpenAI, Safe Superintelligence gegründet, ein KI-Startups, das sich der Sicherheit von KI verschrieben hat und hierfür eine übergeordnete KI entwickeln möchte. Sutskever übernimmt nun selbst die Rolle des CEO. Berichten zufolge hatte Zuckerberg eigentlich sogar versucht, das gesamte Start-up zu übernehmen, soll jedoch an Sutskever gescheitert sein. Anders bei Scale AI; CEO Alexandre Wang geht direkt zu Meta, die für 14,3 Milliarden US-Dollar 49 Prozent des Start-ups bekommen, das sich um Datenaufbereitung kümmert.
KI-Experten aller Länder vereinigen sich bei Meta
Bloomberg berichtet, dass auch Ruoming Pang zu Meta wechselt. Er arbeitete bisher im Foundation-Model-Team bei Apple und zuvor bei Alphabet. Ebenfalls wechselt Nat Friedman, ehemaliger CEO bei Github. Der Programmierer bestätigt bei X, dass er künftig "amazing AI products" für Meta entwickle.
Von OpenAI kommt die Forscherin Yuanzhi Li, Anton Bakhtin wechselt von Anthropic zu Meta. Bereits vor einigen Tagen wurde bekannt, dass weitere Mitarbeiter von OpenAI zu Meta gehen, darunter drei Wissenschaftler, die in der Schweiz erst kürzlich ein OpenAI-Büro aufgebaut hatten und die zuvor bei Alphabet arbeiteten.
Das Recruiting soll maßgeblich direkt über Mark Zuckerberg selbst laufen, inklusive Einladungen zu ihm nach Hause.
Meta hat Wissenschafts- und Produkt-Teams
Meta fährt in Sachen KI mehrgleisig. Es gibt zum einen das neu gegründete Superintelligence-Team im Silicon Valley. Zudem kümmert sich das Gen-AI-Team um Produkte wie Metas KI-Modelle Llama und Meta AI. In Paris sitzt außerdem das Forschungsteam FAIR, das sich mit Grundlagenforschung beschäftigt, sowie Turing-Preisträger Yann LeCun, der eine Art Sonderstatus als Wissenschaftler besitzt. Auch wenn ursprünglich Llama in Paris entwickelt wurde, sind für das nachgelagerte Produkt andere Mitarbeiter zuständig. FAIR arbeitet aktuell etwa an V-Jepa, einem Weltmodell, das zu einer Advanced Machine Intelligence (AMI) führen soll.
Anders als etwa OpenAI und Anthropic bietet Meta seine Modelle vornehmlich als offene Modelle an. Auch das ist den finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens geschuldet, aber auch der Überzeugung durch Open-Source ein Ökosystem entwickeln zu können, von dem Meta selbst dann wiederum profitieren kann.
(emw)