Wenn junge Männer in Terrorpläne verstrickt sind, Straßenkämpfe austragen oder zu Verbrechern werden, fällt in Österreich immer wieder ein Name: Abubakar D. Gerade steht der 24-Jährige vor Gericht, weil er in einen Bankraub verwickelt gewesen sein soll. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft. Doch auch nach Ende des Prozesses wird der Fall von Abubakar D. die österreichischen Kriminalisten wohl noch lange beschäftigen.
Denn der Tschetschene ist eine Schlüsselfigur in der Wiener Bandenszene, die vergangenen Sommer in Österreich für Schlagzeilen sorgte . Verfeindete Familienclans aus Syrien, Tschetschenien und der Türkei lieferten sich Straßenschlachten und gingen mit Schlagringen und Messern aufeinander los. Heute vermuten die Ermittler: Abubakar D. könnte der Drahtzieher hinter mindestens einer der Messerstechereien gewesen sein. Mutmaßlich soll er in der tschetschenischen Community zum Kampf gegen verfeindete Gangs aufgerufen haben.
Doch damit nicht genug. Kurze Zeit später taucht der Name Abubakar D. wieder im Zusammenhang mit einem völlig anderen Ermittlungsstrang auf: den Terrorplänen bei einer Konzertreihe der Popsängerin Taylor Swift in Wien. Ein 19-jähriger Österreicher soll – mithilfe mehrerer Komplizen – im August 2024 einen Anschlag auf die Konzerte in Wien geplant haben, die deshalb abgesagt wurden. Nach Erkenntnissen der Ermittler war Abubakar zwar nicht in die Terrorpläne verwickelt – doch er kannte die Verdächtigen, war mit einigen eng verbunden.
Wer ist der Mann, der sich zwischen Straßengangs, Islamisten und Bankräubern bewegt? Und was erzählt sein Fall über diese kriminelle Szene aus gewaltbereiten jungen Migranten in Wien? In dieser Folge von »Inside Austria« sprechen wir mit zwei Journalisten, die Abubakar D. monatelang begleitet haben. Die Episode wurde live im Wiener Volksgarten aufgezeichnet.
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