Altkanzlerin Angela Merkel hat sich bei einer Veranstaltung der „Südwest Presse“ in Neu-Ulm kritisch zu den geplanten Verschärfungen der deutschen Grenzkontrollen durch die Bundesregierung geäußert, wie der Spiegel zuerst berichtete. Sie war für eine Lesung ihrer Autobiografie „Freiheit“ mit anschließendem Gespräch mit dem Chefredakteur der Südwest Presse, Ulrich Becker, eingeladen.
Dabei sagte sie, sie glaubt nicht, „dass wir die illegale Migration an der deutsch-österreichischen oder deutsch-polnischen Grenze abschließend bekämpfen können“, wie in einem von Grünen-Politiker Marcel Emmerich geteilten Video auf der Plattform X zu hören ist. Er hatte sich zuvor in einer Anfrage an die Bundesregierung kritisch zu der Verschärfung von Grenzkontrollen geäußert.
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Merkel betonte im Gespräch, sie habe sich stets für europäische Lösungen eingesetzt und sprach sich dafür aus, den Fokus auf den Schutz der EU-Außengrenzen zu legen. Sie wisse, „das dauert ewig und sehr lange“. Trotzdem warnte sie vor nationalen Alleingängen, die das Schengen-System und die Freizügigkeit in Europa gefährden könnten. „Ich plädiere für europäische Lösungen, weil wir sonst erleben könnten, dass uns Europa kaputt gemacht wird“, sagte die Altkanzlerin. Sie wolle dies nicht erleben müssen.
Laut Spiegel verfolgten dem Veranstalter zufolge etwa 900 Menschen das Gespräch vor Ort. (Tsp)