Kritik an Taylor Swift: Gedanken zur Zukunft der Pop-Kritik im Feuilleton

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Was heute passiert, wenn man das neue Album der US-Sängerin Taylor Swift nicht gut findet. 

Aus der ZEIT Nr. 45/2025 Aktualisiert am 24. Oktober 2025, 13:09 Uhr

 Manche Fans berühmter Popstars verstehen keinen Spaß, wenn ihr Idol kritisiert wird.
Manche Fans berühmter Popstars verstehen keinen Spaß, wenn ihr Idol kritisiert wird. © Si Jubb/​Eyevine/​Picture Press

Es gibt ein neues Album von Taylor Swift, und es ist gar nicht so toll. Auf einem eher mittelprächtig interessanten Niveau variiert die Sängerin hier die musikalischen und lyrischen Formeln, die ihr in den vergangenen Jahren eine weltweite Fangemeinde verschafft haben. Als Kritiker liegt es nahe, das so zu schreiben. Heutzutage muss man dabei jedoch damit rechnen, dass einem die weltweite Swift-Fangemeinde fortan das Leben zur Hölle macht. Ein Autor des Magazins Business Insider berichtete 2023, er habe nach seiner Kritik der Swiftschen Eras-Tournee haufenweise Morddrohungen erhalten, Swift-Anhänger hätten ihn der Pädophilie bezichtigt und auch seine Familie bedroht. Ähnlich erging es einem Autor des Musikmagazins Paste, darum entschied die Redaktion, die Rezension des folgenden Swift-Albums The Tortured Poets Department nur noch anonym zu veröffentlichen. Und nun, vor zwei Wochen, wurde der Kritikerin der britischen Tageszeitung London Evening Standard anlässlich ihrer Rezension des neuen Swift-Albums The Life of a Showgirl auf X beschieden: "Sie sind der Fluch des Journalismus und verdienen nicht weniger als ein schmerzhaftes, langes Leben in einem Gulag in Sibirien, damit Sie erkennen, was für ein schrecklicher Mensch Sie sind."

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