Krieg in der Ukraine: Russische Truppen dringen in ostukrainische Frontstadt Torezk ein 

vor 1 Tag 2

Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich oft nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Frankreich will "Mirage"-Kampfjets Anfang 2025 an die Ukraine liefern

Seoul: Nordkorea wird wohl Truppen in die Ukraine schicken 

Odessa meldet Toten nach Beschuss mit ballistischen Raketen

Brand in Öllager auf der Krim nach ukrainischem Angriff

Niederlande investieren 400 Millionen Euro in Drohnen für die Ukraine

Lara Thiede

Lara Thiede

Russische Truppen dringen in ostukrainische Frontstadt Torezk ein 

Russische Streitkräfte sind nach Angaben des ukrainischen Militärs in die östlichen Außenbezirke der Frontstadt Torezk vorgedrungen. "Die Lage ist instabil, Kämpfe finden buchstäblich an jedem Eingang zur Stadt statt", erklärt Anastasia Bobownikowa, Sprecherin der Operativen Taktischen Gruppe Luhansk, dem ukrainischen Staatsfernsehen. 

Der Vorstoß erfolgt weniger als eine Woche nach dem Fall der nahegelegenen Stadt Wuhledar. Russland kontrolliert derzeit knapp ein Fünftel des ukrainischen Territoriums und rückt seit August auf Torezk vor. Die Einnahme der Stadt würde Moskau näher an das von Präsident Wladimir Putin erklärte Ziel bringen, den Donbass zu erobern. Ukrainische Militäranalysten warnen, dass ein Fall von Torezk wichtige Nachschubrouten der ukrainischen Streitkräfte gefährden könnte. 

Frankreich will "Mirage"-Kampfjets Anfang 2025 an die Ukraine liefern

Frankreich wird der Ukraine die zugesicherten Kampfflugzeuge vom Typ Mirage im ersten Quartal 2025 liefern. Derzeit würden die Jets noch mit neuer Ausrüstung ausgestattet, teilte Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu mit. Dabei handele es sich um Luft-Boden-Kampfausrüstung, um Luftangriffe ausführen zu können, sowie um Ausrüstung der elektronischen Abwehr, um russischen Störsignalen standhalten zu können. Die Ausbildung von ukrainischen Piloten und Mechanikern in Frankreich werde fortgesetzt.

Zur genauen Anzahl der Kampfjets, die geliefert werden sollen, sagte der Minister nichts. Präsident Emmanuel Macron hatte der Ukraine die Flugzeuge Anfang Juni zugesagt.

Die Flugzeuge vom Typ Mirage 2000-5 sind vor allem für die Luftverteidigung konzipiert und können auch für den Einsatz der französisch-britischen Marschflugkörper des Typs Scalp/Storm Shadow verwendet werden, die der Ukraine bereits geliefert wurden.

Frankreichs Luftwaffe will die Kampfflugzeuge ohnehin bis 2030 ausrangieren und durch moderne Jets des Typs Rafale ersetzen. Frankreich verfügt über 40 Mirage 2000-5, der Flugzeugtyp wurde auch in andere Länder exportiert.

Seoul: Nordkorea wird wohl Truppen in die Ukraine schicken 

Südkoreas Verteidigungsminister geht davon aus, dass Nordkorea Russland mit eigenen Soldaten in der Ukraine unterstützen wird. "Da Russland und Nordkorea einen gegenseitigen Vertrag unterzeichnet haben, der einem Militärbündnis gleichkommt, ist die Möglichkeit eines solchen Einsatzes sehr wahrscheinlich", sagte Kim Yong-hyun nach Angaben der Nachrichtenagentur Yonhap bei einer Anhörung im südkoreanischen Parlament. Damit bezieht er sich auf ein im Juni geschlossenes Abkommen zwischen Russland und Nordkorea, wonach sich die beiden Länder bei einem militärischen Angriff durch einen Drittstaat beistehen wollen.

Südkoreas Geheimdienst hat in den vergangenen Monaten mehrfach berichtet, dass das nordkoreanische Regime die russische Armee beim Krieg in der Ukraine mit großflächigen Waffenlieferungen unterstütze. Dabei soll es sich vor allem um Artilleriegeschosse und Kurzstreckenraketen handeln. 

Katja Guttmann

Katja Guttmann

Odessa meldet Toten nach Beschuss mit ballistischen Raketen

Die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer meldet neue Angriffe mit russischen ballistischen Raketen. Eine Rakete sei in einem zivilen Schiff eingeschlagen, ein 60 Jahre alter Ukrainer sei dabei getötet worden, teilte der Militärgouverneur des südukrainischen Gebietes Odessa, Oleh Kiper, im sozialen Netzwerk Telegram mit. Fünf Ausländer seien verletzt worden. Das Schiff sei unter der Flagge des pazifischen Inselstaates Palau gefahren. Ziel der russischen Angriffe war den Behörden zufolge erneut die Hafeninfrastruktur. Der getötete Ukrainer habe sich für eine Privatfirma um die Fracht des Schiffes gekümmert, sagte Kiper. Zur Fracht selbst und zur Identität der verletzten Ausländer gab es zunächst keine Details.

Bereits in der Nacht zum 6. Oktober wurde den Behörden zufolge ein ziviles Schiff bei russischen Drohnenangriffen beschädigt. Während die Ukraine betont, dass es sich um zivile Schiffe handele, spricht das russische Verteidigungsministerium von einem Beschuss militärischer Ziele. Russland behauptet, dass die zivilen Schiffe verdeckt Waffen für den Krieg in der Ukraine transportierten. Beweise dafür gibt es nicht. 

Philipp Saul

Philipp Saul

Brand in Öllager auf der Krim nach ukrainischem Angriff

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben eine Ölanlage auf der von Russland besetzten Krim angegriffen. Der Generalstab in Kiew bestätigte die nächtliche Attacke. Die Anlage in der Stadt Feodossija sei die größte auf der Halbinsel zum Umschlag von Erdölprodukten. Die Ukraine greift bei ihrer Verteidigung gegen die russische Invasion Ölanlagen hinter der Front an, um die Treibstoffversorgung des Gegners zu stören. Die von Russland eingesetzten Behörden auf der Krim teilten mit, in dem Öllager sei ein Feuer ausgebrochen, zur Brandursache machten sie keine Angaben. Opfer habe es nicht gegeben.

Der Telegram-Nachrichtenkanal Baza meldete, dass mehrere Treibstofftanks in Brand stünden. Anwohner hätten laute Explosionen gehört. In sozialen Netzwerken verbreiteten Menschen aus Feodossija Videos des Feuers. Die Rauchsäulen über der Südküste der Krim waren weithin zu sehen.

Über der Krim herrschte in der Nacht Luftalarm. Explosionen und Flugabwehrfeuer wurden aus der Hafenstadt Sewastopol und von den russischen Luftwaffenstützpunkten Belbek und Saki gemeldet. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht auf Montag seien 21 ukrainischen Drohnen abgefangen worden, davon zwölf über der Krim.

Seinerseits griff Russland die Ukraine in der Nacht ebenfalls mit Kampfdrohnen an. Am Morgen wurden Hyperschallraketen des Typs Kinschal auf verschiedene Ziele abgefeuert. Über der Hauptstadt Kiew seien ersten Angaben zufolge Teile einer abgeschossenen Rakete abgestürzt, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit.

Lara Thiede

Lara Thiede

Selenskij: Kursk-Offensive hat Ukraine geholfen

Zwei Monate nach Beginn der ukrainischen Offensive in die westrussische Region Kursk hat Präsident Wolodimir Selenskij die Bedeutung dieser Operation unterstrichen. „Dies ist eine sehr wichtige Phase des Krieges, eine, die unserem Land sehr geholfen hat und weiterhin helfen wird“, sagte Selenskij in seiner abendlichen Videoansprache. Seine Truppen hätten damit bewiesen, „dass sie den Krieg bis nach Russland tragen können“.  Die Ukraine werde in Zukunft noch mehr Druck auf Russland ausüben, „denn nur mit Gewalt können wir den Frieden näher bringen“.  

Ukrainische Truppen hatten vor zwei Monaten in einem überraschenden Vorstoß über die ukrainisch-russische Grenze größere Gebiete vor Kursk erobert. Aktuell kontrollieren sie dort zwischen 1000 und 1300 Quadratkilometer Fläche. Russische Gegenangriffe sind bisher weitgehend erfolglos geblieben. Das ursprüngliche Ziel der Offensive, die russischen Militärs zu einer Umgruppierung und damit zu einem Nachlassen der Angriffe im Donbass zu zwingen, hat Kiew allerdings nicht erreicht. Die russischen Truppen haben dort ihre Angriffe bisher nicht eingestellt und erobern weitere Gebiete.

Newsdesk

Newsdesk

Niederlande investieren 400 Millionen Euro in Drohnen für die Ukraine

Die Niederlande kündigen Investitionen von 400 Millionen Euro in eine gemeinsame Entwicklung von Drohnen mit der Ukraine an. Einer Mitteilung des niederländischen Verteidigungsministeriums zufolge sagte Verteidigungsminister Ruben Brekelmans: "Die Niederlande spielten bisher eine Vorreiterrolle bei der Lieferung von F-16 und Patriot-Systemen, jetzt setzen wir diese mit fortschrittlichen Drohnen fort, indem wir 400 Millionen Euro in einen Drohnen-Aktionsplan investieren."

Bei den zu entwickelnden Drohnen gehe es um alle Arten fortschrittlicher Drohnen, die zur Aufklärung, Verteidigung und zum Angriff eingesetzt werden können. Vor allem in der Luft, aber auch zu Lande und zu Wasser, so Brekelmans. Die Ukraine benötige die Flugobjekte auch für Angriffe gegen militärische Einrichtungen. Etwa die Hälfte des Geldes solle in den Niederlanden investiert werden, die andere Hälfte in der Ukraine und weiteren Ländern.

Bei dem Besuch bestätigte der Verteidigungsminister auch, dass die ersten der von den Niederlanden versprochenen 24 F-16 Kampfjets bereits in die Ukraine transferiert wurden. 

Wolfgang Jaschensky

Wolfgang Jaschensky

Russlands Botschafter in den USA beendet Amtszeit - Nachfolger unbekannt

Der russische Botschafter in den USA hat seine Zeit in Washington beendet und ist wieder in Moskau eingetroffen. Anatoli Iwanowitsch Antonow, ein als Falke geltender Karrierediplomat, stand seit 2017 an der Spitze der russischen Mission in Washington. Im Juli hatte er erklärt, seine Amtszeit gehe zu Ende. Dies fällt nun in eine Zeit, in der die Beziehungen zwischen den beiden Nationen so angespannt sind wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Über seinen Nachfolger wurde nichts bekannt. 

Wolfgang Jaschensky

Wolfgang Jaschensky

Ramstein-Treffen: Selenskij rechnet mit historischem Treffen 

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij erhofft sich vom bevorstehenden Treffen der Ukraine-Partner in Ramstein eine historische Woche. Die Ukraine, die USA und weitere Partner bereiteten für das Treffen am 12. Oktober „bedeutende Entscheidungen“ vor, sagte Selenskij in seinem abendlichen Videobeitrag.

Er gehe davon aus, dass die Zusammenkunft auf Einladung von US-Präsident Joe Biden auf dem amerikanischen Stützpunkt in Rheinland-Pfalz "in vielerlei Hinsicht historisch“ sein werde, sagte Selenskij. Ziel sei, der Ukraine einen dauerhaften Frieden und Sicherheit zu garantieren. „Dies ist nur auf der Grundlage des Völkerrechts und ohne jeglichen Handel mit Souveränität oder Handel mit Territorien möglich“, sagte er. 

Kurz zuvor hatte die Financial Times über einen möglichen Friedensschluss mit einem Handel "Land gegen Nato-Mitgliedschaft“ spekuliert. Demnach würde Russland seine Truppen weiter in den besetzten Gebieten belassen, die Lösung dieser Frage würde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Ukraine würde wiederum eine sofortige Mitgliedschaft in der Nato erhalten, mit einer begrenzten Beistandsklausel. Die Zeitung unterstrich jedoch, dass eine Zustimmung von Selenskij oder Russlands Präsident Wladimir Putin kaum zu erwarten sei.  

Selenskij verwies darauf, dass auch die ukrainischen Soldaten an der Front ihren Beitrag zu dem Treffen in Ramstein leisteten. "Das heißt, sie demonstrieren, was Ukrainer tun können, wenn sie genügend Waffen und genügend Reichweite haben“, sagte er und hob vor allem den Einsatz der Drohnen-Truppe hervor.  

Jede zerstörte russische Militärbasis, jeder zerstörte russische Flugplatz, jedes zerstörte Lagerhaus mit Bomben bedeute die Rettung ukrainischer Leben und eine "echte Unterstützung“ für die Front. Allerdings wolle die Ukraine ihre Partner davon überzeugen, "dass Drohnen allein nicht ausreichen“. Damit deutete er an, dass Kiew weiter um eine Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen aus westlichen Lieferungen gegen militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet bitten wolle. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. 

Nadja Tausche

Nadja Tausche

Selenskij will "Siegesplan" am 12. Oktober präsentieren

Der ukrainische Präsident kündigt an, den Plan beim Treffen der sogenannten Ramstein-Kontaktgruppe am kommenden Samstag vorzulegen. Das teilt Wolodimir Selenskij auf Telegram mit. Der Plan beinhalte klare und konkrete Schritte für ein gerechtes Ende des Krieges, heißt es. Bei dem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein wird unter anderem US-Präsident Joe Biden erwartet. Er will dort die Bemühungen der mehr als 50 Länder koordinieren, die Kiew in ihrem Abwehrkampf unterstützten.

Selenskij hatte bereits mehrfach von seinem "Siegesplan" gesprochen. Er überreichte ihn auch bei seinem USA-Besuch im vergangenen Monat sowohl Präsident Joe Biden als auch den beiden Präsidentschaftskandidaten, Kamala Harris und Donald Trump. Details zu dem Plan hat die Ukraine bisher aber nicht veröffentlicht, der genaue Inhalt ist nach wie vor unbekannt. Sicher dürfte sein, dass es um die Vorstellung der Ukraine für ein Ende des russischen Angriffskrieges geht.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums hatte gesagt, der Plan beinhalte einige produktive Vorschläge. Das Wall Street Journal berichtete dagegen unter Berufung auf US-Vertreter, es handele sich lediglich um die bekannten Forderungen nach mehr Waffen und die Erlaubnis, Raketen mit längerer Reichweite einsetzen zu dürfen. Eine umfassende Strategie gebe es nicht.

Lara Thiede

Lara Thiede

Selenskij wirbt in Sumy für seinen „Siegesplan“ im russischen Angriffskrieg

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat bei einem Besuch in Frontnähe bei Gesprächen mit Bewohnern und Militärs für seinen „Siegesplan“ im russischen Angriffskrieg geworben. „Der Plan besteht darin, Russland dazu zu zwingen, den Krieg auf diplomatischem Weg zu beenden“, sagte Selenskij einer Mitteilung des Präsidentenamtes zufolge in der Grenzregion Sumy. Dafür brauche das Land eine starke Position, um Moskau an den Verhandlungstisch zu zwingen.

Die Region Sumy wird aus russischer Nachbarschaft immer wieder besonders stark beschossen, weil Moskau dort den ukrainischen Truppenaufmarsch und Gegenangriffe verhindern will. Selenskij dankte den Menschen dort, dass sie das für die Ukraine wichtige Gebiet vor einer russischen Besatzung bewahrten. 

Details zu seinem „Siegesplan“, den Selenskij Ende September auch US-Präsident Joe Biden präsentiert hatte, gab das Präsidentenamt in Kiew bislang nicht bekannt. Klar ist aber, dass der ukrainische Präsident von den westlichen Verbündeten etwa die Freigabe von Waffen mit hoher Reichweite erwartet, um damit militärische Ziele auch im russischen Hinterland anzugreifen.

Corinna Koch

Corinna Koch

US-Experten erwarten Abschwächung russischer Bodenoffensive

US-Militärexperten erwarten bald eine Abschwächung der Bodenoffensive russischer Truppen im Osten der Ukraine. „Die gegenwärtige Sommeroffensive wird absehbar ihren Höhepunkt in den kommenden Wochen oder Monaten erreichen“, schrieb das Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem jüngsten Bericht. Danach werde sich das Tempo der russischen Angriffe verlangsamen.

Als Grund nannten die Beobachter, dass die von der russischen Armeeführung für die Offensive eingeplanten Truppen dezimiert und die Reserven erschöpft seien. Die Armee müsse ihre Kräfte zwischen den Angriffen im Donbass, der stecken gebliebenen Offensive im Gebiet Charkiw und der Abwehr ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk teilen. "Russische Kräfte haben nicht das Personal und Material, um die intensiven Offensivanstrengungen dauerhaft fortzusetzen", heißt es im Bericht. 

Nadja Tausche

Nadja Tausche

Brände in zwei russischen Tanklagern ausgebrochen

In zwei Tanklagern in Russland sind in der Nacht auf Freitag Brände ausgebrochen. Ein großes Feuer mit brennenden Treibstofftanks gab es in einem Dorf bei Perm am Ural, etwa 1700 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Das teilte der russische Katastrophenschutz mit. Von einem Drohnenangriff war nicht die Rede, auch wenn ukrainische Drohnen mittlerweile solche Entfernungen überwinden können. Der Katastrophenschutz nannte fahrlässigen Umgang mit Feuer oder einen Kurzschluss als mögliche Ursache. 

Bei einem Feuer im Gebiet Woronesch gab der dortige Gouverneur dagegen einen ukrainischen Drohnenangriff als Ursache an. Teile einer abgefangenen Kampfdrohne seien in das Lager gefallen und hätten eine leere Zisterne in Brand gesetzt, schrieb Alexander Gussew auf Telegram. Die Ukraine hat bereits mehrfach gezielt Raffinerien und Treibstofflager im russischen Rückraum attackiert - so soll die Versorgung der russischen Armee gestört werden.

Lara Thiede

Lara Thiede

Ukraine verstärkt Verteidigung im Osten

Der Befehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, General Oleksandr Syrskij, ordnet die Verstärkung der Verteidigungsanlagen in der östlichen Region Donezk an. Syrskij teilte in den sozialen Medien mit, dass er mit der 25. Sicheslav-Luftlandebrigade an "einem der wichtigsten Frontabschnitte" arbeite. 

Trotz des überraschenden Einmarsches Kiews in die westliche russische Region Kursk im August, von dem die Ukraine gehofft hatte, dass er den russischen Vormarsch verlangsamen würde, rücken russische Truppen in verschiedenen Sektoren der Ostukraine stetig vor. Die Entscheidung Syeskijs erfolgt einen Tag nachdem die ukrainischen Streitkräfte bekannt gaben, dass sie die seit mehr als zwei Jahren verteidigte Stadt Wuhledar im Osten der Ukraine an russische Truppen verloren haben. 

Julia Hippert

Julia Hippert

Neuer Nato-Generalsekretär zu Besuch in Kiew 

Mark Rutte besucht nur zwei Tage nach seinem Amtsantritt die Ukraine. Das Land müsse weiter in seinem Kampf gegen Russland unterstützt werden, weil „ihre Sicherheit für unsere Sicherheit wichtig ist“, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij in Kiew. Gemeinsam habe man die Bereiche erörtert, in denen die Ukraine weitere Unterstützung benötige und wie die Nato daran arbeite, diese zu leisten. Das Bündnis stehe an der Seite der Ukraine.

Rutte betonte zudem, dass die Ukraine der Nato näher sei als je zuvor. Das Land werde diesen Weg fortsetzen, bis es Mitglied der Nato werde. Selenskyj unterstrich in einem Beitrag auf X, dass das wichtigste Ziel der Ukraine sei, ein vollwertiges Mitglied der Allianz zu werden. 

Rutte bespricht mit Selenskij auch dessen "Siegesplan".  Der ukrainische Präsident sagte, er würde sich wünschen, dass die Alliierten iranische Raketen und Drohnen auch in der Ukraine derart abschießen würden, wie sie dies in Israel getan hätten. Zudem wiederholt er seine Forderung, an die Ukraine gelieferte westliche Waffen auch gegen Ziele tief auf russischem Gebiet einsetzen zu dürfen.

Der Besuch von Rutte ist ein wichtiges Signal für Kiew. Ruttes Vorgänger Stoltenberg warb in der Vergangenheit beharrlich für eine größtmögliche Unterstützung der Ukraine mit westlichen Waffensystemen. Die Ukraine kann darauf hoffen, dass Rutte diesen Kurs fortsetzt. 

Zu seinem Amtsantritt am Dienstag hatte Rutte weiter die volle Unterstützung für den Abwehrkampf der Ukraine gegen die russische Invasion gefordert. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Ukraine als souveräne, unabhängige, demokratische Nation bestehen kann“, sagte der Niederländer im Hauptquartier der Allianz in Brüssel. Denn eine unabhängige, demokratische Ukraine kämpfe für Frieden und Stabilität in Europa. Wenn Russland in der Ukraine gewinne, würde sich „unsere Sicherheitslage in einem viel schwierigeren Zustand befinden“.  

Rutte hatte schon vor seinem Amtsbeginn bei der Nato mehrfach klargemacht, dass die Ukraine westliche Waffensysteme aus seiner Sicht ohne Einschränkungen gegen Russland nutzen können sollte. So wurde in seiner Amtszeit als Ministerpräsident der Niederlande auch beschlossen, der Ukraine niederländische F-16-Kampfflugzeuge zur Verfügung zu stellen. 

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