In die nächste Runde gezittert hat sich der FC Bayern beim 3:2-Erfolg in Runde eins des DFB-Pokals beim SV Wehen Wiesbaden. Trotz des knappen Erfolges über den Drittligisten haben Joshua Kimmich und Trainer Vincent Kompany durchaus besonnene Worte gefunden.

Mit dem FC Bayern München im DFB-Pokal eine Runde weiter: Trainer Vincent Kompany. picture alliance/dpa
"Am Ende geht's im Pokal natürlich ums Gewinnen", leitete Aushilfskapitän Joshua Kimmich, der die Binde vom gesperrten Manuel Neuer übernommen hatte, im Interview beim ZDF ein. "Wir hätten es deutlich leichter haben können, wenn wir die ein oder andere Chance gemacht hätten." Damit sprach der deutsche Nationalspieler gleich das Kernproblem der Münchner an diesem Abend an: die Fahrlässigkeit vor dem gegnerischen Tor. "Wir wissen schon, dass wir heute selbst daran schuld sind, dass es noch spannend wurde."
"Nach 15 Sekunden bekommen wir die erste Großchance und dann hast du schon gespürt, dass der Torwart gut dabei ist", lobte indes Bayern-Trainer Vincent Kompany gegenüber Sky SVWW-Keeper Florian Stritzel, dem der Belgier für dessen Leistung das Prädikat "außergewöhnlich" attestierte.
In der Tat zeigte Stritzel eine herausragende Leistung, vereitelte zahlreiche Schüsse. Darunter auch einen Elfmeter von Harry Kane, der damit zum ersten Mal überhaupt in einem Pflichtspiel für den FCB vergeben hatte. "Inhaltlich war es nicht so schlecht", befand Kompany derweil die Performance seiner Elf. Zwar sei es "keine perfekte Leistung" gewesen, "aber wenn wir heute drei, vier oder fünf Tore mehr schießen, dann sprechen wir überhaupt nicht mehr über dieses Spiel."
Kimmich: "Wichtig, dass wir ruhig geblieben sind"
Bei all diesen verständlichen Erklärungen musste sich aber auch Kimmich letztlich eingestehen: "Wenn man dann 2:0 führt, dann darf uns das natürlich nicht passieren, dass wir da nochmal zittern müssen." Genau das war aber der Fall, binnen weniger Minuten traf Wiesbadens Fatih Kaya gleich doppelt, ließ den Drittligisten in der Schlussphase gar von der ultimativen DFB-Pokal-Sensation träumen. Wie der FC Bayern dann aber auf den Rückschlag reagiert hatte, stimmte Kimmich zufrieden.
"Dann war es schon wichtig, dass wir ruhig geblieben sind. Wir hatten schon auch Spiele wie gegen Saarbrücken vor zwei Jahren, da sind wir rausgegangen, weil wir unseren Kopf verloren haben." Durchaus besonnene Worte von Kimmich, der zudem - sicherlich auch dank des Weiterkommens im Hinterkopf - "den Charme" genau solcher Spiele heraushob. "Das macht den Pokal aus, dass man es auswärts nicht so leicht hat."
Auch zur Wahrheit gehört, dass es zu Beginn in Hälfte eins einen Elfmeter für die Bayern hätte geben müssen, nachdem Wiesbadens Verteidiger Jordy Gillekens nach einem Kane-Abschluss deutlich und gleich mehrmals mit dem Arm zum Ball gegangen war. Dass es keinen Elfmeter gab, konnte Kompany angesichts des Endresultates am Ende verkraften. "Der Verteidiger hat alles dafür getan", um ein Gegentor zu verhindern, musste auch Kompany ein bisschen schmunzeln. Dort hab der Spieler des Gegners "ein bisschen Glück gehabt. Doch ich war auch Verteidiger, ich kann das manchmal respektieren, auch wenn das ganz eindeutig ein Elfmeter war."
fys