Kleindienst: "Es ist sehr zum Kotzen gerade"

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Trotz dreier eigener Treffer am Samstag hält die jüngste Negativserie von Borussia Mönchengladbach an, sodass die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb in weitere Ferne rückt. Dementsprechend schlecht war nach der Partie in Kiel (3:4) die Stimmung.

 Tim Kleindienst in Kiel im Gespräch mit Robin Hack (re.).

Angefressen: Tim Kleindienst in Kiel im Gespräch mit Robin Hack (re.). IMAGO/Jan Huebner

"Wir machen uns das Leben immer sehr schwer", haderte Tim Kleindienst bei Sky nach der knappen Niederlage. "Es waren viele individuelle Fehler in ersten Halbzeit. Wir liegen immer erst hinten und stehen mit dem Rücken zur Wand. Erst dann zeigen wir, was wir draufhaben. Es ist schwierig, wenn du immer erst in Rückstand geraten musst, um dann halbwegs aus dem Arsch zu kommen", fügte der Nationalstürmer in deutlichen Worten an.

Vor allem auch die Art und Weise der Gegentreffer ärgerte den 29-Jährigen. "Beim ersten Gegentor nach einer Ecke müssen wir das Kopfballduell annehmen und mit hochgehen", beschrieb Kleindienst den Führungstreffer durch Kiels Shuto Machino, der allzu viel Platz gehabt hatte. Das zweite Gegentor fiel dann nach einem viel zu kurzen Rückpass des 19-jährigen Fabio Chiarodia, der kurzfristig zu seinem ersten Saisoneinsatz von Beginn an gekommen war, weil Nico Elvedi (Innenbandzerrung im linken Knie) kurzfristig ausgefallen war.

Omlin verguckt sich, Kleindienst hadert mit dem Spinn

Der dritte Gegentreffer wiederum, den die Störche keine zehn Minuten, nachdem die Gladbacher durch Tomas Cvancara und Alassane Plea ausgeglichen hatten, erzielten, hatte Armin Gigovic vor dem Strafraum ein wenig zu viel Platz - obendrein wirkte der Treffer keineswegs unhaltbar: "Ich bin vielleicht ein bisschen zu weit nach links gegangen, weil Marvin (Friedrich; Anm. d. Red.) da stand, dann komme ich nicht richtig hin", räumte Torhüter Jonas Omlin ein.

Kleindienst hatte am Ende bei den letzten beiden Treffern der Partie selbst im Mittelpunkt gestanden. Erst legte er mit einem klugen Pass Franck Honorat das 3:3 auf. Dann aber war er im eigenen Strafraum an der Entstehung des entscheidenden Treffers von Shuto Machino beteiligt: "Wir kriegen den Ball nicht weg, er hat viel Spinn und dann kriege ich ihn nicht richtig weg, weil ich im Rückwärtslaufen bin. Dann springt er ihm auch noch vor die Füße", erklärte Kleindienst das Tor, bei dem der Japaner indes auch Cleverness und Handlungsschnelligkeit bewies.

Kleindienst "würde am liebsten explodieren"

Nach vier Spielen ohne Sieg, davon drei Niederlagen in Folge, hängt der Haussegen nun bei der Fohlenelf durchaus schief: "Man hat zwar wieder gesehen, dass wir immer in der Liga sind, drei Tore zu schießen. Aber so viele Tore musst du erst mal schießen, wie wir im Moment kassieren. Du darfst einfach nicht in Kiel vier Gegentore kassieren, das ist nicht unser Anspruch. Es ist sehr zum Kotzen gerade", so Kleindienst.

Dass die Chancen auf das internationale Geschäft für die Borussia durch die Schwächephase der letzten Wochen deutlich gesunken sind, ärgert Kleindienst gewaltig. "Ich bin stinksauer, würde am liebsten explodieren. Wir haben wieder ein Spiel verloren, vielleicht auch wieder nicht unverdient. Wenn wir so weiterspielen, werden wir nicht mehr viele Punkte holen."

jom

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