Widerspruch gegen das KI-Training von Meta
Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, will ab dem 26. Mai alle öffentlich verfügbaren Beiträge seiner Dienste für KI-Training nutzen. Nutzer können zwar Widerspruch einlegen, doch dessen Wirksamkeit ist fraglich. Die Krux liegt in der Öffentlichkeit der Daten: Was frei im Internet sichtbar ist, betrachten US-Unternehmen als nutzbar – auch wenn Meta den Zugriff verweigert, könnten OpenAI oder Google dieselben Inhalte verwenden.
US-Firmen berufen sich auf das Fair-Use-Prinzip, das sogar die Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte erlaubt, wenn die Allgemeinheit davon profitiert. Dieser rechtliche Status quo ist zwar nicht abschließend geklärt, aber aktuell gängige Praxis. Wer widersprechen möchte, kann dies in den Datenschutzeinstellungen seines Meta-Kontos tun.
Milliardendeal: Ex-Apple-Designchef Jony Ive und OpenAI tun sich zusammen
OpenAI, der Entwickler von ChatGPT, übernimmt das KI-Hardware-Start-up io des ehemaligen Apple-Designchefs Jony Ive in einem 6,5 Milliarden US-Dollar schweren Aktiendeal. Durch die Übernahme erhält das Unternehmen etwa 55 Fachkräfte aus den Bereichen Hardware, Software und Fertigung, die eine neue Gerätefamilie für KI-Anwendungen entwickeln sollen.
Das Ziel ist ein neuartiges KI-Gerät ohne herkömmlichen Bildschirm. "KI ist ein so großer Sprung nach vorn, dass es eine neue Art von Computerformfaktor braucht, um das maximale Potenzial auszuschöpfen", erklärt Sam Altman, CEO von OpenAI. Wahrscheinlich werden die Geräte stärker auf Sprach- oder Gestensteuerung setzen. Ive betont: "Die Produkte, die wir verwenden, um uns mit unvorstellbarer Technologie zu verbinden, sind Jahrzehnte alt."
Für talentierte KI-Forscher lassen OpenAI, xAI, Google & Co. Millionen springen
Die Gehälter für KI-Spezialisten im Silicon Valley erreichen astronomische Höhen. Spitzentalente in der KI-Forschung und Entwicklung von Sprachmodellen können bei OpenAI mehr als 10 Millionen US-Dollar jährlich verdienen, bei Googles DeepMind sollen es für die besten Forscher sogar bis zu 20 Millionen US-Dollar sein.
Der Wettbewerb um die raren Fachkräfte treibt die Vergütungen in Dimensionen wie im Profisport. Während KI in vielen IT-Bereichen Arbeitsplätze bedroht, schafft sie gleichzeitig hochbezahlte neue Positionen. Diese Summen relativieren sich allerdings angesichts der exorbitanten Lebenshaltungskosten im Silicon Valley, wo beispielsweise ein Kindergartenplatz monatlich 6000 Euro kosten kann.
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OpenAI sammelt 11,6 Milliarden US-Dollar für gigantisches Rechenzentrum in Texas
OpenAI sichert sich 11,6 Milliarden US-Dollar für sein geplantes Mega-Rechenzentrum in Abilene, Texas. Die Finanzierung stammt vom Datencenter-Start-up Crusoe und der Investmentfirma Blue Owl Capital, wodurch sich die Gesamtinvestition auf 15 Milliarden US-Dollar erhöht. Das Rechenzentrum, das 2025 fertiggestellt werden soll, wird aus acht Gebäuden bestehen, die mit jeweils bis zu 50.000 Nvidia-Blackwell-Chips ausgestattet werden.
Dieser strategische Schritt soll OpenAI unabhängiger von Microsoft machen, dessen Infrastruktur das Unternehmen bisher ausschließlich nutzt. Die Anlage in Abilene ist Teil des ambitionierten Projekts "Stargate", ein geplanten Netzwerk von KI-Rechenzentren mit angestrebten Investitionen von 500 Milliarden US-Dollar. Sam Altman bezeichnet das Zentrum bereits als "größte KI-Trainingsanlage der Welt".
Gitex Europe: "Wir brauchen eine cyberresiliente Bevölkerung"
Die IT-Messe Gitex Europe wurde in Berlin eröffnet, wo auf einer Begleitkonferenz europäische Regulierungsbehörden die Chancen und Risiken von KI diskutierten. Ioannis Alexakis, Direktor der griechischen Cybersicherheitsbehörde, warnte vor KI, die "die Gedanken der Leute hacken" könnte, und forderte eine besser vorbereitete Bevölkerung.
Miguel De Bruycker vom belgischen Zentrum für Cybersicherheit sieht in Deepfakes und Identitätsbetrug die größten aktuellen Bedrohungen. Luca Tagliaretti, Direktor des European Cybersecurity Competence Centre, verteidigte den EU AI Act: "Es wäre, als hätten wir keine Reifen und Bremsen an Autos." Im Zentrum der Verordnung stehe die Produktsicherheit und das Recht der Bürger zu wissen, ob beispielsweise ein Video mit KI generiert wurde.
xAI korrigiert Groks Holocaust-Leugnung nach Prompt-Manipulation
Elon Musks KI-Unternehmen xAI hat problematische Änderungen im System-Prompt seines Chatbots Grok rückgängig gemacht. Der Bot hatte zuvor auf themenfremde Anfragen mit Ausführungen über einen angeblichen "Weißen Genozid" in Südafrika geantwortet – eine bekannte rechtsextreme Verschwörungserzählung.
Als Reaktion hat xAI angekündigt, künftig alle System-Prompts auf GitHub zu veröffentlichen und strengere interne Prüfprozesse einzuführen. Neben dem System-Prompt können allerdings auch andere Mechanismen wie Gewichtungen im Antwortverhalten das Verhalten eines Chatbots steuern.
Mistral veröffentlicht neues Open-Source-Codemodell Devstral
Das französische KI-Start-up Mistral hat ein neues Sprachmodell für Softwareentwicklung namens Devstral Small 24B vorgestellt. Das unter der Apache-2.0-Lizenz veröffentlichte Modell übertrifft mit 47 Prozent auf dem Benchmark "SWE-Bench" alle bisherigen Open-Source-Alternativen, darunter Deepseek V3 und Googles Gemma 3.
Ein besonderer Vorteil ist die Möglichkeit des lokalen Betriebs auf leistungsfähigen Computern – eine Nvidia GeForce RTX 4090 oder ein Mac mit 32 GByte RAM sind ausreichend. Das Modell ist über verschiedene Plattformen wie Hugging Face und Ollama nutzbar oder alternativ über Mistrals API für 0,1 Dollar pro Million Eingabe-Tokens verfügbar.
(mali)