Jette Nietzard entschuldigt sich für umstrittenes Video zu Israel

vor 12 Stunden 1

Jette Nietzard, Co-Vorsitzende der Grünen Jugend, hat sich für ein viel kritisiertes Video  zum Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen entschuldigt.

In dem mittlerweile gelöschten Video hatte Nietzard die Opfer des Massakers der Terrororganisation Hamas in einem Atemzug mit dem militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen genannt. Seit dem 7. Oktober 2023 seien »über 50.000 PalästinenserInnen und 1200 Israelis bei militärischen Operationen umgekommen«, sagte sie . Nietzard verharmloste also das terroristische Hamas-Massaker als »militärische Operation«, als habe es sich bei dem Angriff der Hamas um eine Attacke auf rein militärische Ziele in Israel gehandelt.

Nietzards Entschuldigung

Nun teilte die Grüne Jugend auf Instagram eine Entschuldigung Nietzards. »Ich habe gestern ein Video hochgeladen zu einem Thema, das den ganzen Verband emotional sehr mitnimmt«, heißt es da: »Und dabei habe ich einen Fehler gemacht, für den ich mich offen und ehrlich entschuldigen will. Vor allem bei Jüdinnen und Juden weltweit und in Deutschland

Der 7. Oktober sei keine militärische Operation, sondern ein »feiger Terroranschlag« gewesen. So eine Tat als militärische Operation zu bezeichnen, relativiere das Leid. »Und das war nie meine Absicht«, so Nietzard. »Ich wollte die umfassenden, weltweiten Folgen des 07. Oktobers für Juden und Jüdinnen weltweit verstehen und adressieren. Es tut mir leid, dass das nicht gelungen ist.«

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Jüdische Studierendenunion verlangt Nietzards Rücktritt

In dem Post weist die Grüne Jugend weiter darauf hin, dass sie auch auf das Leid der Menschen im Gazastreifen hinweisen wolle. »Wir als Grüne Jugend stehen dazu, dass der Krieg dort ein Ende finden muss«, heißt es. »Die Sicherheit der israelischen und palästinensischen Bevölkerung sind untrennbar miteinander verbunden.«

Zuvor hatte es scharfe Kritik an Nietzard gegeben, unter anderem vom Grünenpolitiker und Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck. »Israel verteufeln und Hamas verharmlosen, das kann nicht ohne Folgen bleiben«, schrieb Beck in den sozialen Medien. Der frühere langjährige Grünen-Bundestagsabgeordnete sagte dem SPIEGEL am Donnerstag, dass er »Parteiordnungsmaßnahmen« vor dem Grünen-Parteigericht Berlin eingeleitet habe. Beck hatte zudem nach der Löschung des ersten Videos von Nietzard über die Plattform X in einem Post bemängelt, dass er eine »Bitte um Entschuldigung für Verhöhnung der Opfer« des 7. Oktober 2023 »nicht gefunden habe«.

Die Jüdische Studierendenunion (JSUD) hatte Nietzards Rücktritt gefordert. »Eine Person wie Jette Nietzard, die sich derart menschenverachtend äußert, kann unserer Ansicht nach nicht länger an der Spitze der Grünen Jugend stehen«, teilte die JSUD laut »Welt«  mit. Die Äußerungen seien antisemitisch gewesen. Das Video würde ein »beunruhigendes Licht« auf die Grüne Jugend werfen, heißt es.

Die Grüne Jugend teilt nun mit, man werde sich reflektieren »und dafür auch den langjährigen Kontakt vieler unserer Mitglieder zur JSUD nutzen«.

Nietzard war zuletzt bereits in die Kritik geraten, weil sie einen Pullover mit dem Akronym »ACAB« (All Cops are Bastards) getragen hatte.

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