Letzte deutsch-israelische Geisel beigesetzt Tausende erweisen Itay Chen die letzte Ehre
In Tel Aviv ist die getötete Geisel Itay Chen beerdigt worden. Staatspräsident Herzog würdigte den Soldaten als »Held Israels«. Sein Vater rief die Regierung dazu auf, Verantwortung für den 7. Oktober zu übernehmen.
09.11.2025, 14.06 Uhr
Ruby and Hagit Chen bei der Beerdigung ihres Sohnes
Foto: Ohad Zwigenberg / APItay Chen ist auf dem Friedhof von Tel Aviv beigesetzt worden. Am Begräbnis der letzten getöteten Geisel mit deutscher Staatsbürgerschaft nahmen Berichten zufolge Tausende Menschen teil. Die islamistische Terrororganisation Hamas hatte seine sterblichen Überreste am Dienstag im Gazastreifen Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben.
Friedhof von Tel Aviv: Zahlreiche Menschen erweisen dem getöteten Soldaten Chen die letzte Ehre
Foto: Abir Sultan / EPADer israelische Staatspräsident Isaac Herzog sprach während der Beisetzung Worte des Abschieds. »Geliebter Itay Chen, Held Israels«, sagte Herzog. »Nach mehr als zwei Jahren des Sehnens, der Qual und des Schmerzes bist du endlich nach Hause zurückgekehrt. Heute stehen wir hier gemeinsam, als Volk und Nation, um einen Helden zu Grabe zu tragen, dessen Geschichte zu einem nationalen Symbol geworden ist, dessen Name in der ganzen Welt bekannt ist.«
Auch der US-Sonderbeauftragte Steve Witkoff würdigte Chen in einer Videobotschaft. »Am 7. Oktober 2023, als Terror und Chaos über den Staat Israel hereinbrachen, hielt Itay Chen stand, um andere zu schützen«, sagte er. »In jenen schrecklichen Momenten offenbarte Itay den stillen Heldenmut, der wahre Tapferkeit ausmacht – die Bereitschaft, sich unvorstellbarer Gefahr zu stellen, damit andere leben können.«
Laut der »Times of Israel« kritisierte Ruby Chen die israelische Regierung während der Beerdigung seines Sohnes scharf. »Israels Politiker gaben der Hamas auch die Motivation, anzugreifen, weil sie nicht auf die Armeekommandeure hören wollten, die kamen und ihnen sagten, dass vor der Tür des Staates Israel eine Gefahr bestehe«, sagt Chen demnach. Chen forderte zudem, dass die Verantwortlichen des 7. Oktober Rechenschaft ablegten. Eine ganze Nation warte auf Antworten und darauf, dass Gerechtigkeit geübt werde, sagte er laut dem Blatt.
Offenbar Leiche von 2014 getötetem Soldaten lokalisiert
Das im Oktober vereinbarte Waffenruheabkommen verlangt von der Hamas die Herausgabe der sterblichen Überreste von insgesamt 28 getöteten Geiseln an Israel. Darunter sind auch die Überreste von Hadar Goldin. Der Soldat wurde bereits 2014 im Gazastreifen getötet. Berichten zufolge konnte seine Leiche nun lokalisiert werden.
Israels Armeechef hat am Samstag die Rückkehr der sterblichen Überreste Goldins zugesichert. Den Medienberichten zufolge genehmigte Israel am Samstag der Hamas und Vertretern des Roten Kreuzes eine Suchaktion in einem Gebiet unter israelischer Kontrolle. Weder die israelische Armee noch die Hamas bestätigten dies. Mehrere Sendeanstalten, darunter Channel 12, meldeten, dass die Hamas Goldins sterbliche Überreste in einem Tunnel in einem südlichen Stadtteil von Rafah wiedergefunden habe.
Hadar Goldin war am 1. August 2014 bei einem Einsatz im Gazastreifen entführt worden. Er wurde später für tot erklärt. Die Hamas hat seinen Tod nie öffentlich bestätigt oder den Besitz seiner sterblichen Überreste zugegeben.
Die israelische Armee teilte mit, Samir habe am Abend Goldins Familie getroffen und sie über den aktuellen Informationsstand der Streitkräfte in Kenntnis gesetzt. Nähere Angaben dazu wurden nicht gemacht. Der Generalstabschef habe sein Versprechen und das der Armee hervorgehoben, »Hadar und alle toten Geiseln zurückzubringen«.

vor 4 Stunden
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