Israel-Gaza-Krieg: Palästinenser berichten von Dutzenden Toten nach Angriffen

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Nahostkonflikt Palästinenser berichten von Dutzenden Toten nach israelischen Angriffen

Mindestens 46 Menschen sollen nach palästinensischen Angaben bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getötet worden sein, darunter auch Menschen, die auf Lebensmittel gewartet hätten. Die israelische Armee widerspricht vorerst.

12.07.2025, 18.53 Uhr

Hilfsorganisationen verteilen warme Mahlzeiten im Flüchtlingslager Nuseirat in Gaza im April

Hilfsorganisationen verteilen warme Mahlzeiten im Flüchtlingslager Nuseirat in Gaza im April

Foto: Moiz Salhi \ apaimages / APAimages / IMAGO

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben. Seit den frühen Morgenstunden seien am Samstag mindestens 46 Menschen in dem abgeriegelten Küstengebiet ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen in der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen und verifizieren.

Unter den Toten seien 27 Menschen, die bei Verteilstellen für humanitäre Hilfe auf Lebensmittel gewartet hätten, hieß es weiter. Immer wieder gibt es Berichte über tödliche Angriffe in der Nähe solcher Ausgabezentren. Seit Ende Mai sind im Gazastreifen nach Uno-Angaben bereits 798 Menschen bei Verteilzentren für Hilfsgüter und rund um Hilfskonvois getötet worden. Die meisten von ihnen wurden erschossen.

Die israelische Armee teilte dazu mit, dass bei einer eigenen Untersuchung keine Personen festgestellt werden konnten, die durch Schüsse israelischer Soldaten in der Nähe der Verteilstelle in Rafah getötet oder verletzt worden wären. Entsprechende Berichte würden weiter untersucht, hieß es in der Mitteilung.

Gespräche über Waffenruhe stocken

Währenddessen sind die Gespräche über einen 60-tägigen Waffenstillstand möglicherweise ins Stocken geraten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf palästinensische und israelische Quellen. Demnach ist weiterhin der Umfang des Rückzugs der israelischen Armee  aus dem Gazastreifen strittig.

Israels Premier Benjamin Netanyahu hatte vor einer Woche eine Delegation zu indirekten Verhandlungen mit der Hamas nach Katar entsandt. Laut dem Bericht sollen die indirekten Gespräche fortgeführt werden.

Auslöser des Gazakriegs war der beispiellose Überfall der Hamas und anderer islamistischer Terrororganisationen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln nach Gaza verschleppt wurden. Seither sollen laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 57.000 Palästinenser in Gaza getötet worden sein. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.

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