Iran beschuldigt zwei seit mehr als drei Jahren im Land inhaftierte Franzosen der Spionage für Israel. Cécile Kohler und Jacques Paris werde vorgeworfen, für den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad tätig gewesen, hieß es aus westlichen diplomatischen Kreisen und dem Umfeld Kohlers und Paris' gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Den beiden droht demnach die Todesstrafe.
Neben Spionage würden den Inhaftierten »Verschwörung zum Sturz des Regimes« und der in der islamischen Republik verfolgte Straftatbestand »Korruption auf Erden« vorgeworfen, hieß es weiter. Jede der drei Straftaten kann mit der Todesstrafe belegt werden.
Cécile Kohlers Schwester erklärte, lediglich zu wissen, dass ein Richter die drei vorgeworfenen Straftaten bestätigt habe. Es sei unklar, wann Kohler und Paris über die Vorwürfe gegen sie unterrichtet worden seien, zudem hätten sie weiterhin keinen Zugang zu unabhängigen Verteidigern. Am Dienstag hatte der Geschäftsträger der französischen Botschaft in Teheran die beiden besucht.
Kohler und Paris waren im Mai 2022 unter Spionageverdacht in Iran festgenommen worden. Sie befinden sich derzeit in Isolationshaft im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran. Offiziell handelt es sich um die beiden letzten Franzosen, die in Iran festgehalten werden.