Iran: UN-Menschenrechtsbüro fordert Iran zur Aussetzung von Todesstrafen auf

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Im ersten Halbjahr hat das iranische Regime doppelt so viele Menschen hingerichtet wie im Vorjahreszeitraum. Besonders betroffen waren Angehörige von Minderheiten.

28. Juli 2025, 11:48 Uhr Quelle: DIE ZEIT, KNA,

 In Paris wird der hingerichteten Iraner gedacht.
In Paris wird der hingerichteten Iraner gedacht. © Delphine Touitou/​AFP/​Getty Images

Das UN-Menschenrechtsbüro zeigt sich wegen des Anstiegs von Hinrichtungen im Iran besorgt. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk forderte das Land auf, den Vollzug der Todesstrafe unverzüglich auszusetzen. In der ersten Hälfte des Jahres seien mindestens 612 Menschen hingerichtet worden, sagte Türk. Das seien mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum mit 297 Exekutionen. 

Bei weiteren 48 Menschen hätten die Behörden ebenfalls Hinrichtungen verhängt, die noch nicht vollstreckt worden seien. Für zwölf davon kann sie laut Türk unmittelbar bevorstehen.

Informationen seines Büros zeigten zudem, dass die Verfahren häufig hinter verschlossenen Türen stattfänden und regelmäßig rechtsstaatliche Standards verletzten, teilte Türk weiter mit. Insbesondere Angehörige von Minderheiten im Iran sind laut dem UN-Menschenrechtskommissar überproportional häufig von Todesurteilen betroffen.

Mehr als 40 Prozent der in diesem Jahr Hingerichteten wurden demnach wegen Drogendelikten verurteilt. Andere habe die iranische Justiz unter vagen Vorwürfen wie "Feindschaft gegen Gott" oder "Korruption" getötet. Dabei gehe es oft nur darum, Kritiker des Staates zum Schweigen zu bringen, teilte Türk mit. 

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