Huawei Watch 5 im Test: Smartwatch mit genauer Messung per Fingerspitze & EKG

vor 3 Stunden 1

Die Huawei Watch 5 misst den Puls präzise und erstellt ein EKG. Dank eSIM funktioniert die Smartwatch auch ohne Smartphone. Wo der Haken ist, zeigt der Test.

Die Huawei Watch 5 kombiniert klassische Optik mit moderner Sensorik. Sie misst den Puls beim Sport zuverlässig und genau und bietet eine EKG-Funktion. Mit an Bord ist ein neuer Sensor, um eine Messung des Blutsauerstoffgehalts sowie Pulses per Fingerspitze vorzunehmen – diese ist noch schneller und dennoch präziser als über die optischen Sensoren am Handgelenk.

Die Smartwatch läuft mit Android und iOS, unter Android ist jedoch in der Regel ein Sideload der App nötig. Mit eSIM ist sie auch ohne Smartphone nutzbar. Der Akku hält rund vier Tage, der Preis startet bei 449 Euro. Wie sich die Uhr im Alltag und beim Sport schlägt, erklären wir in diesem Testbericht.

Design & Tragekomfort

Die Huawei Watch 5 ist hochwertig verarbeitet und orientiert sich im Design an klassischen Armbanduhren. Das große, runde Gehäuse mit 46 mm Durchmesser besteht je nach Modell aus Edelstahl oder Titan und wirkt robust, aber dennoch schlicht.

Wer es dezenter mag, greift zur neuen 42-mm-Version. Sie ist schmaler, leichter und eignet sich besonders für kleinere Handgelenke. Die Armbänder – wahlweise aus Fluorelastomer, Titan oder Kunstleder – lassen sich werkzeuglos wechseln. Die Uhr ist nach IP69 und bis 5 ATM wasserdicht. Zusätzlich erfüllt sie die Tauchzubehör-Norm EN 13319, was Einsätze bis zu 40 Meter Wassertiefe ermöglicht.

Angenehm trägt sich die Uhr am Arm. Sie ist weniger klobig als das Vorgängermodell Watch 4 Pro, aber deutlich präsenter als etwa die Watch Fit 4 Pro. Auch beim Schlafen stört sie nicht. Mit 63 g (46 mm) oder 48 g (42 mm) bringt sie zwar Gewicht mit, bleibt im Alltag aber komfortabel.

Oben rechts befindet sich eine dreh- und drückbare Krone zur Navigation. Auf der rechten Seite mittig sitzt der neue X-Tap-Sensor, der über die Fingerspitze Puls und Blutsauerstoff besonders präzise misst – genauer als herkömmliche Sensoren über das Handgelenk. Unten gibt es eine weitere Taste, die ein neues Schnellstart-Menü öffnet.

Huawei Watch 5 - Bilder

Huawei Watch 5

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Display

Das 46-mm-Modell ist mit einem 1,5-Zoll-OLED-Display ausgestattet, das eine Auflösung von 466 × 466 Pixeln bietet. Die Darstellung ist scharf, Farben wirken kräftig, und Kontraste sind gut abgestimmt. Mit einer maximalen Helligkeit von bis zu 3000 Nits bleibt das Display auch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar. Die kleinere 42-mm-Variante verfügt über ein 1,38-Zoll-OLED-Panel mit gleicher Auflösung. Der Touchscreen reagiert im Test schnell und präzise auf Eingaben.

Einrichtung & Bedienung

Für die Nutzung der Watch 5 ist die App Huawei Health erforderlich. Sie ist mit Android ab Version 9 sowie mit iOS ab Version 13 kompatibel. Unter iOS lässt sich die App regulär über den App-Store installieren. Auf Android-Geräten ist sie aufgrund der US-Sanktionen gegen Huawei nicht im Google Play Store verfügbar. Stattdessen muss sie per Sideload installiert werden, was ein gewisses Maß an technischem Verständnis voraussetzt. Alternativ ist die App auch über die App-Stores von Honor und Samsung verfügbar.

Die App ist übersichtlich strukturiert. Die Erfassung und Analyse von Gesundheitsdaten stehen im Vordergrund. Im Startbereich („Gesundheit“) werden zentrale Messwerte wie Herzfrequenz, Schrittzahl, Schlafdaten und sportliche Aktivitäten zusammengefasst. Unter dem Reiter „Training“ finden sich geführte Programme, darunter auch ungewöhnliche Angebote wie eine Golfplatzkarte für den aktuellen Standort. Weitere Inhalte zu Themen wie Wellness und Ernährung bietet der Bereich „Entdecken“. Im Menüpunkt „Geräte“ lassen sich Watchfaces (teils kostenlos, teils kostenpflichtig) herunterladen und Einstellungen zu Benachrichtigungen, Offline-Karten, Musik und anderen Geräteeigenschaften vornehmen. Für die Nutzung ist ein Huawei-Konto erforderlich.

Huawei hat die Bedienoberfläche der Watch 5 im Vergleich zu Sportuhren wie der Watch Fit 4 Pro oder der Watch GT 5 leicht überarbeitet. Das wirkt moderner und ermöglicht eine intuitive Bedienung. Ein Druck auf die Krone öffnet nun eine App-Übersicht mit kleinen Icons – nicht mehr als lose Wolke wie früher, sondern klar in einem Raster angeordnet. Eine sinnvolle Verbesserung. Alternativ lässt sich eine klassische Listenansicht aktivieren.

Ein Doppeldruck auf die Krone öffnet den Taskmanager mit allen geöffneten Apps, wobei automatisch zur zuletzt genutzten Anwendung gesprungen wird. Neu ist ein kleines Schnellstart-Menü, das erscheint, wenn man die untere Taste drückt. Hier lassen sich drei zuvor definierte Apps direkt starten.

Legt man den Finger auf den neuen X-Tap-Sensor, beginnt die Uhr automatisch mit einer Gesundheitsmessung – vorausgesetzt, den entsprechenden Messungen wurde zuvor zugestimmt.

Ein Wisch nach oben führt zum Benachrichtigungsbereich. Welche Mitteilungen angezeigt werden, lässt sich vorab in der App auf dem Smartphone festlegen. Etwas unpraktisch: Bereits auf dem Smartphone gelesene Benachrichtigungen verschwinden nicht automatisch von der Uhr. Hier besteht Optimierungsbedarf.

Ein Wisch nach unten öffnet das Schnellmenü mit Zugriff auf WLAN, Bluetooth, Schlafmodus und Nicht-stören-Funktion. Links vom Homescreen finden sich verschiedene Kacheln mit Informationen, etwa zu Wetter oder Kalendereinträgen. Weitere Infokarten sind rechts angeordnet – ebenfalls neugestaltet, kompakt und übersichtlich.

Ebenfalls neu sind Gesten mit Daumen und Mittelfinger. Die Gesten lassen sich für Anrufe, den Wecker oder die Musiksteuerung verwenden. Die Gestensteuerung muss in den „Geräteeinstellungen“ aktiviert und per Anleitung eingerichtet werden.

Es stehen zwei Gesten zur Verfügung: Double Tap und Double Slide. Beim Double Tap tippt der Zeigefinger doppelt auf den Daumen, beim Double Slide streicht man mit dem Daumen zweimal vom mittleren Gelenk des Zeigefingers zur Spitze – um etwa durch Optionen zu wechseln. Im Test funktionierte das jedoch nicht zuverlässig – hier braucht es sowohl Übung durch den Nutzer als auch weitere Optimierung seitens Huawei.

Huawei Watch 5 - Health App

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Technische Ausstattung

Die Huawei Watch 5 ist umfangreich ausgestattet und bringt eine Vielzahl an Sensoren und Schnittstellen mit. Zur Erfassung von Bewegungs- und Umweltdaten sind ein Beschleunigungssensor, Gyroskop, Kompass, Barometer, Umgebungslichtsensor, Temperatursensor sowie ein Tiefensensor verbaut. Für Gesundheitsmessungen stehen zwei optische Herzfrequenzsensoren, ein EKG-Sensor sowie der neue X-Tap-Sensor für die Fingerspitzenmessung bereit.

Die Ortung erfolgt über Multiband-GNSS mit Unterstützung für GPS, Glonass, Beidou, Galileo und QZSS. Im Test erwies sich hier die Uhr als überaus präzise. Für die Kommunikation sind LTE per eSIM, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2 LE und NFC an Bord. Ein integrierter Lautsprecher und ein Mikrofon gehören ebenfalls zur Ausstattung, um per Uhr zu telefonieren – sowohl eigenständig per eSIM als auch mit Bluetooth ans Mobiltelefon gekoppelt.

Dank integriertem NFC-Modul unterstützt die Watch 5 nun auch kontaktloses Bezahlen. Der Vorgang ist jedoch spürbar umständlicher als bei Google Wallet oder Apple Pay – eine Folge der anhaltenden US-Sanktionen gegen Huawei. Zum Zug kommt der polnische Zahlungsdienstleister Quicko. Die Lösung funktioniert über ein Prepaid-System, das per Kreditkarte aufgeladen wird und Gebühren zur Folge hat. Eine direkte Verknüpfung mit Bankkonten ist nicht vorgesehen.

Das App-Angebot bleibt aufgrund der US-Sanktionen weiterhin eingeschränkt. Im Unterschied zur Watch Fit 4 Pro oder Watch GT 5 steht bei der Watch 5 jedoch ein größerer Teil der Huawei Appgallery zur Verfügung. Nennenswert ist etwa Petal Maps – eine gelungene Alternative zu Google Maps, die auch Navigation direkt über die Uhr ermöglicht. An die Funktionsvielfalt und die tiefe Integration ins Smartphone-Ökosystem, wie man sie von der Apple Watch, Galaxy Watch oder Pixel Watch kennt, reicht die Huawei Watch 5 allerdings bei weitem nicht heran.

Tracking & Training

Wie von Huawei gewohnt, ist die Pulsmessung äußerst präzise. Selbst bei intensivem Training mit schnell wechselnder Belastung – etwa auf dem Spinning-Bike – weicht die Messung im Vergleich zu einem Brustgurt höchstens um zwei bis drei Schläge pro Minute ab und reagiert zügig.

Besonders gut hat uns der neue X-Tap gefallen. Er ermöglicht eine Blutsauerstoffmessung per Fingerberührung in knapp zehn Sekunden – deutlich schneller als die herkömmliche Methode und dabei zuverlässiger sowie präziser. Auch ein EKG lässt sich über den zweiten Pulssensor erstellen. Die Uhr erkennt dabei sogar Anzeichen von Vorhofflimmern.

Ferner misst die Watch 5 arterielle Steifheit, die Herzfrequenzvariabilität (HRV) im Schlaf, die Hauttemperatur, den Stresslevel sowie die Schlafatmung zur Erkennung möglicher Schlafapnoe. Die Schlafanalyse unterteilt die Nacht wie gewohnt in Phasen wie REM, Tief- und Leichtschlaf. Die Ergebnisse wirkten im Test plausibel und entsprachen weitgehend unserem subjektiven Schlafempfinden.

Auch als Sportuhr macht die Watch 5 eine ausgezeichnete Figur: Sie bietet zahlreiche Trainingsprofile für verschiedenste Disziplinen. Besonders Golf-Fans und Wassersportler kommen hier auf ihre Kosten.

X-Tap in Aktion

X-Tap in Aktion TechStage.de

Akku

Im Test hielt der Akku des 46-mm-Modells rund vier Tage durch – bei durchgehendem Tragen und täglicher Trainingseinheit von etwa 30 Minuten. Damit liegt die Laufzeit deutlich über den vielen Konkurrenzmodellen mit Wear OS oder von Apple. Wer den Stromsparmodus aktiviert, bei dem Funktionen wie Konnektivität eingeschränkt werden, kann laut Hersteller bis zu zehn Tage erreichen.

Das kleinere 42-mm-Modell hält laut Hersteller etwas kürzer durch: etwa drei Tage im Normalbetrieb oder knapp eine Woche im Stromsparmodus. Wir werden das in einem Test noch überprüfen. Geladen wird über einen mitgelieferten magnetischen Dongle, der den Akku in etwa einer Stunde vollständig auflädt.

Preis

Die günstigste Variante mit schwarzem Gehäuse aus Edelstahl und Armband aus Fluorelastomer startet derzeit bei 449 Euro. Das Titan-Modell mit Kunstlederarmband in Braun oder Violett kostet schon 549 Euro. Das Top-Modell ganz aus Titan liegt bei stolzen 649 Euro. Wer direkt bei Huawei kauft, bekommt derzeit einen Rabatt von 50 Euro sowie kostenlos die In-Ears Freebuds 6i und ein weiteres Armband.

Die Preise für das Modell mit 42 mm sind gleich – die Farben weichen jedoch leicht ab. Den Einstieg macht die Watch 5 mit 42 mm und Band aus Fluorelastomer in Weiß oder Grün für 449 Euro. Mit hochwertigerem Band und Edelstahlgehäuse in Beige sind es 549 Euro. Das Premium-Modell mit goldenem Titanarmband liegt bei 649 Euro.

Fazit

Die Huawei Watch 5 ist eine rundum gelungene Smartwatch, die vorwiegend mit hochwertigem Design und präzisen Messwerten im Sport- und Gesundheitsbereich überzeugt. Sie macht am Handgelenk als elegantes Accessoire ebenso eine gute Figur wie als vollwertige Sportuhr mit umfassendem Tracking. Auch die Akkulaufzeit fällt deutlich besser aus als bei Modellen mit Wear OS oder der Apple Watch. Der Bildschirm ist kontrastreich, hell und gestochen scharf. Spannend ist zudem die Kompatibilität sowohl zu Android als auch iOS.

Ganz ohne Einschränkungen kommt die Watch 5 jedoch nicht aus: Aufgrund der US-Sanktionen ist das App-Angebot in der Huawei Appgallery begrenzt und kann mit dem Ökosystem von Apple oder Google nicht mithalten. Auch die Bezahlfunktion bleibt eine umständliche Option. Deshalb reicht es am Ende nur für 4,5 von 5 Sternen – eine Wertung, die allein durch die starke Hardware sonst problemlos bei der Höchstnote liegen würde.

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