Künstliche Intelligenz (KI) wird die Wirtschaft in den nächsten Jahren massiv verändern, ist sich Jonathan Weiss, Managing Director des Amazon Development Center Germany, sicher. Im Podcast heise meets spricht er über die enormen Potenziale der Technologie.
Laut einer Amazon-Studie könnte KI bis 2030 allein für Deutschland einen zusätzlichen Beitrag zur Wertschöpfung von 116 Milliarden Euro leisten.
Dabei stünden "wir erst ganz am Anfang", sagt Weiss. KI werde überall Einzug halten – von der Art und Weise, wie Applikationen programmiert werden, über den Betrieb bis hin zu den Funktionalitäten, die Kunden nutzen.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.
Podcasts immer laden
KI übernimmt zu einem Bruchteil der Kosten
Als Beispiel nennt er Übersetzungsdienste, die es dem Handel ermöglichen, beliebige Produkte mit wenig Aufwand in vielen Sprachen anzubieten. Was früher professionelle Übersetzer erledigt haben, übernimmt heute KI zu einem Bruchteil der Kosten.
In Unternehmen werde KI für Business Intelligence eingesetzt, die dabei hilft, komplexe Abfragen zu Inventar, Zulieferketten oder Umsatzdaten zu beantworten.
Ähnlich wie einst Computer, Internet und Handys werde KI Geschäftsprozesse enorm beschleunigen und Dinge ermöglichen, die vorher undenkbar waren. Damit ließen sich bestehende Geschäftsmodelle deutlich effizienter gestalten und zugleich völlig neue entwickeln.
Kleines Team erledigt Riesenprojekt in kurzer Zeit
Wie drastisch KI die Produktivität steigern kann, illustriert Weiss am Beispiel der Softwareentwicklung. Mit dem KI-Tool Amazon Q sei es möglich, ältere Programmcodes automatisiert auf neue Versionen zu aktualisieren.
Für mehrere Tausend interne Projekte, für die man normalerweise 4.500 Personenjahre gebraucht hätte, konnte die Arbeit mithilfe von KI von einer Handvoll Entwickler in kurzer Zeit erledigt werden. Allein bei diesem einen Projekt habe Amazon 260 Millionen Dollar gespart.
Weiss zeigt sich überzeugt: KI wird die Produktivität jedes einzelnen Mitarbeiters steigern. Damit lasse sich mit gleichem Aufwand sehr viel mehr erreichen als bisher.
Statt Arbeitsplätze zu vernichten, werde KI zu mehr Jobs in der IT führen, weil mit ihr völlig neue Geschäftsideen umsetzbar werden, meint Weiss. In fünf bis zehn Jahren werde KI im Alltag genauso selbstverständlich sein wie heute Computer und Smartphones.
Ein vollständiges Transkript der aktuellen Podcast-Episode von heise meets gibt es unter den Shownotes bei Podigee zu lesen.
(mki)