Handelsstreit: Eine Begründung, die selbst für Trump-Verhältnisse abenteuerlich ist

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Der US-Präsident verhängt Rekordzölle gegen Brasilien. Dahinter steckt mehr als eine erpresserische Politik: Er riskiert viel, um Jair Bolsonaro zur Hilfe zu kommen.

1. August 2025, 6:45 Uhr

 Donald Trump und Lula da Silva streiten über Zölle. Doch auch Ex-Präsident Bolsonaro und Brasiliens oberster Richter Alexandre de Moraes spielen eine Rolle.
Donald Trump und Lula da Silva streiten über Zölle. Doch auch Ex-Präsident Bolsonaro und Brasiliens oberster Richter Alexandre de Moraes spielen eine Rolle. © Felix Burchardt/​DIE ZEIT; verw. Fotos: Douglas Magno, Carl De Souza, Evaristo Sa/​AFP; Joe Raedle, Pedro H. Tesch/​Getty Images

13 Jahre lang hatte die New York Times vergeblich auf einen Interviewtermin mit Lula da Silva gewartet. Am Dienstag war es dann so weit. Überraschend lud Brasiliens Präsident die Zeitung zum Gespräch ein. Denn Lula wollte dringend eine Botschaft an Donald Trump loswerden, um die von den USA angedrohten Einfuhrzölle doch noch abzuwenden. Lula appellierte an die Vernunft des US-Präsidenten. Man könne doch über alles reden, wenn man unterschiedlicher Meinung sei. So habe er, Lula, es zumindest einmal gelernt.

Doch die Last-Minute-Botschaft verpuffte genauso wie alle vorigen Gesprächsangebote, die Trump von Brasilien aus gemacht wurden. Am Mittwoch unterzeichnete der US-Präsident dann ein Dekret, das zusätzliche Einfuhrzölle von 40 Prozent auf brasilianische Waren vorsieht. Sie sollen auf die zehn Prozent Basiszoll der USA aufgeschlagen werden und wären die höchsten Einfuhrzölle, die Trump weltweit einem Land auferlegt hat.

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