Der US-Präsident verhängt Rekordzölle gegen Brasilien. Dahinter steckt mehr als eine erpresserische Politik: Er riskiert viel, um Jair Bolsonaro zur Hilfe zu kommen.
1. August 2025, 6:45 Uhr
13 Jahre lang hatte die New York Times vergeblich auf einen Interviewtermin mit Lula da Silva gewartet. Am Dienstag war es dann so weit. Überraschend lud Brasiliens Präsident die Zeitung zum Gespräch ein. Denn Lula wollte dringend eine Botschaft an Donald Trump loswerden, um die von den USA angedrohten Einfuhrzölle doch noch abzuwenden. Lula appellierte an die Vernunft des US-Präsidenten. Man könne doch über alles reden, wenn man unterschiedlicher Meinung sei. So habe er, Lula, es zumindest einmal gelernt.
Doch die Last-Minute-Botschaft verpuffte genauso wie alle vorigen Gesprächsangebote, die Trump von Brasilien aus gemacht wurden. Am Mittwoch unterzeichnete der US-Präsident dann ein Dekret, das zusätzliche Einfuhrzölle von 40 Prozent auf brasilianische Waren vorsieht. Sie sollen auf die zehn Prozent Basiszoll der USA aufgeschlagen werden und wären die höchsten Einfuhrzölle, die Trump weltweit einem Land auferlegt hat.