Der US-Präsident behauptet, die Job-Zahlen seien "gefälscht, um die Republikaner und mich schlecht aussehen zu lassen". Die Chefin der Statistikbehörde will er ersetzen.
2. August 2025, 0:51 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, als
US-Präsident Donald Trump hat nach unerwartet schwachen Arbeitsmarktdaten die Zahlen als manipuliert bezeichnet und die Chefin der zuständigen Statistikbehörde entlassen. "Meiner Meinung nach wurden die heutigen Arbeitsmarktzahlen gefälscht, um die Republikaner und mich schlecht aussehen zu lassen", schrieb Trump am Freitag auf seinem Dienst Truth Social. Belege dafür legte er nicht vor.
Kurz zuvor hatte er die Entlassung der Chefin der dem US-Arbeitsministerium unterstellten Statistikbehörde BLS, Erika McEntarfer, angekündigt. Sie war 2023 von Trumps Vorgänger Joe Biden nominiert und im folgenden Jahr vom Senat bestätigt worden.
Der monatliche Arbeitsmarktbericht der US-Regierung war zuletzt schwächer ausgefallen als erwartet. Im Juli kamen demnach außerhalb der Landwirtschaft nur 73.000 neue Stellen hinzu; Ökonomen hatten mit 110.000 gerechnet. Zudem wurden die Zahlen für Mai und Juni deutlich nach unten korrigiert. Die Arbeitslosenquote stieg im Juli von 4,1 auf 4,2 Prozent.
Spekulationen über Senkung des Leitzinses
Die Daten nährten Spekulationen über eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed. Am Mittwoch hatte Fed ihren Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Trump hat wiederholt deutliche Kritik daran geübt und die Notenbank zu einer Senkung des Leitzinses aufgefordert.
Unterdessen kündigte die Wirtschaftswissenschaftlerin Adriana Kugler ihren Rücktritt aus dem Vorstand der US-Notenbank an. Trump forderte erneut den Rücktritt von Fed-Chef Jerome Powell. Es wird darüber spektuliert, dass Trump den Posten mit einem potenziellen Nachfolger Powels besetzen könnte, um die Zeit nach dessen Amtsende vorzubereiten.