(SZ) Das zurückliegende Wochenende wird in die Geschichte eingehen als Meilenstein der Umkehr und Besserung. Man wird sagen, das war der Tag, an dem die Generalsekretäre von CDU und SPD in einem gemeinsamen Manifest für t-online endlich sagten, was gesagt werden musste: „Wir stehen an einem Punkt, an dem wir die Voraussetzungen für den Erfolg in unserem Land grunderneuern müssen.“ Mehr noch, alle Partner hätten fortan bereit zu sein, „eigene Gewissheiten zu hinterfragen“. Aller Streit in der Koalition wird enden. Der Bundeskanzler wird künftig auf seinen Regierungssprecher hören und die eigenen Worte erst einmal auf Sinn, Takt und Explosionsgefahr prüfen lassen, bevor er sie hinaus in die Welt posaunt. Nie wieder wird sich Bayerns Ministerpräsident mit verbalen Schienbeintritten dafür revanchieren, dass er sich übergangen fühlt (was er grundsätzlich tut, denn um sich nicht übergangen zu fühlen, müsste er dort sitzen, wo der Kanzler sitzt). Niemals mehr wird die Vizefraktionschefin der SPD gegen den eigenen Kanzler demonstrieren, so als sei ihr bis dato verborgen geblieben, dass sie sich in einer Koalition mit seiner Partei befindet.
GlosseDas Streiflicht
9. November 2025, 17:10 Uhr
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