Während Israel seine Blockade auf Hilfsgüter für den Gazastreifen weiter aufrechterhält, hat die Hamas nach eigenen Angaben mehrere mutmaßliche Plünderer hingerichtet. Bewaffnete Banden hätten in dieser Woche Lebensmittelgeschäfte und Gemeinschaftsküchen angegriffen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider aus dem Umfeld der Hamas.
Laut einem CNN-Bericht seien sechs Palästinenser von der Hamas exekutiert worden, 13 weitere durch Schüsse in die Beine bestraft. Demnach habe die Terrormiliz angekündigt, weitere Exekutionen gegen »jeden Kriminellen, den wir erreichen können« durchzuführen.
Der Direktor des von der Hamas geführten Medienbüros im Gazastreifen, Ismail Al-Thawabta, sagte, einige der Plünderer agierten unter dem Dach eines Clans, andere als organisierte Gruppen, von denen einige direkte Unterstützung von Israel erhalten hätten. Es sei eine Reihe von »revolutionären Hinrichtungsurteilen« gegen »mehrere Top-Kriminelle« ergangen, die nachweislich an Plünderungen beteiligt gewesen seien.
Einige Bewohner des Gazastreifens und palästinensische Medien berichteten, der bewaffnete Flügel der Hamas habe Ausgangssperren ab 21.00 Uhr verhängt, um die Bewegungsfreiheit der Zivilbevölkerung einzuschränken und Kriminelle zu verfolgen.
Seit zwei Monaten lässt Israel keine Lebensmittel, keinen Strom und keinen Treibstoff mehr in den Gazastreifen. In dem abgeriegelten Gebiet herrscht eine dramatische Lebensmittelkrise. Zuletzt kündigte die israelische Regierung an, Zehntausende Reservisten zusammenzuziehen, um eine neue Offensive im Gazastreifen vorzubereiten.