Einen neuen Chef hat die von den USA und Israel unterstützte Organisation aber mittlerweile: Johnnie Moore . Der evangelikale Prediger steht US-Präsident Donald Trump nahe . Er folgt auf Jake Wood, der Ende Mai von seinem Post zurückgetreten war. Wood hatte seine Entscheidung damit begründet, dass die Stiftung ihren Auftrag nicht gemäß den »humanitären Prinzipien« erfüllen könne.
Auch sonst muss sich die umstrittene Stiftung offenbar neu aufstellen. Wie die »Washington Post« und die »Financial Times« übereinstimmend berichten, hat die Boston Consulting Group (BCG) bei der Planung der Hilfsgüterverteilung entscheidend mitgewirkt. Nun hat sich BCG, wo der junge Benjamin Netanyahu in den Siebzigerjahren einst selbst tätig war, aber aus dem Projekt zurückgezogen; ein Senior Partner wurde demnach freigestellt.
Eine BCG-Sprecherin erklärte gegenüber der »Washington Post«, ihr Unternehmen habe »pro bono«, also unentgeltlich, gearbeitet; eine namentlich nicht genannte Quelle sagte der Zeitung jedoch, es seien Gelder an die Beratungsfirma geflossen.
Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist es, durch die Verteilung von Hilfsgütern mithilfe der GHF zu verhindern, dass die Hamas Zugriff auf die Güter hat. Den Islamisten wirft Israel vor, internationale Hilfslieferungen für die Not leidenden Menschen im Gazastreifen zu kapern. Belege hat sie hierfür bislang nicht vorgelegt. Die Hamas weist die Vorwürfe zurück; die Uno selbst hat eigenen Angaben zufolge bislang nicht festgestellt, dass Hilfsgüter im großen Stile gestohlen wurden.