Gasriese WASP-121b: Der Höllenplanet, der aus der Kälte kam

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Der Gasplanet WASP-121b kreist so nah um seinen Stern, dass dort extreme Temperaturen herrschen. Auf seiner Tagseite kann er über 3000 Grad Celsius heiß werden, die Seite des Himmelskörpers, die im Dunkeln liegt, erreicht zeitweise 1500 Grad. Doch so extrem ging es auf diesem Planeten nicht immer zu.

Er entstand wohl weit entfernt von seinem Stern in einer Zone, die einem Areal in unserem Sonnensystem ähnelt. Das schließen Forschende des Max-Planck-Instituts für Astronomie in Heidelberg aus Daten des James-Webb-Weltraumteleskops. Über ihre Studie berichten sie  im Fachjournal »Nature Astronomy«.

Das Team hatte untersucht, wie sich die Gashülle des etwa 850 Lichtjahre entfernten Gasplaneten zusammensetzt und wie häufig dort bestimmte chemische Verbindungen vorkommen. Davon erhofften die Forschenden sich Hinweise, wo in der Gas- und Staubscheibe um seinen Stern der Planet sich gebildet haben könnte.

Auf der Nachtseite des Planeten entdeckten sie Methan. Zudem beobachteten sie in der Atmosphäre von WASP-121b ein größeres Verhältnis von Kohlenstoff zu Sauerstoff als in seinem Mutterstern. Der Kohlenstoff, genauer Kohlendioxid und Kohlenmonoxid, könnte aus Methan entstanden sein. All das deute darauf hin, dass der Planet den größten Teil seines Gases wahrscheinlich in einer Region angesammelt habe, die warm genug war, damit dort Methan als Gas existieren konnte, erklären die Forschenden.

Ähnlichkeit mit Zone der Gas- und Eisriesen in unserem Sonnensystem

Außerdem fanden sie in der Atmosphäre von WASP-121b vergleichsweise wenig Sauerstoff, der aus Wasserdampf stammen könnte. Daraus schließen die Forschenden, dass es in der Entstehungsregion zu kalt war, als dass dort viel Wasserdampf hätte vorkommen können.

Demnach sollte der Planet in einer äußeren, vergleichsweise kühlen Zone der planetenbildenden Scheibe um seinen Stern entstanden sein. Eine mit solchen Bedingungen vergleichbare Region liege in unserem Sonnensystem zwischen den Umlaufbahnen des Gasriesen Jupiter und des Eisriesen Uranus, erklären die Forschenden.

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