Das italienische Nationalteam hat sich zum EM-Auftakt gegen Belgien keine Blöße gegeben. Beim 1:0 (1:0) wurde die Elf von Trainer Andrea Soncin ihrer leichten Favoritenrolle gerecht, wenn auch mit etwas Mühe. Bayern-Profi Arianna Caruso, erst im Sommer nach ihrem Leih-Wechsel von Juventus fest verpflichtet, erzielte mit einem sehenswerten Schuss aus etwa 15 Metern das umjubelte Siegtor (44. Minute).
Dabei hatten die Belgierinnen zunächst mehr vom Spiel. Das Team, das unter der Isländerin Elisabet Gunnarsdóttir seit Jahresbeginn immer mehr aufblüht und in der Nations League sogar gegen England gewann, trat selbstbewusst auf. Belgien ließ den Ball fein laufen, erspielte sich im Ballbesitz Vorteile.
Das Problem: Die Italienerinnen hatten mit der abwartenden Rolle keinerlei Problem und kamen immer dann, wenn sich die Gelegenheit bot, schnörkellos zum Abschluss. Carusos Abschluss aus der Distanz war für Lisa Lichtfus im belgischen Tor keine große Herausforderung (22.). Belgien fehlte die Präzision, Mariam Toloba verzog knapp (26.). Kapitänin Tessa Wullaert, aus dem Liga-Alltag mit Inter Mailand mit den Italienerinnen gut vertraut, wurde zu selten gefunden, ihr gefährlichster Schuss strich am Pfosten vorbei (40.).
So war es Caruso, die vor Alpenpanorama im Stade Tourbillon im schweizerischen Sitten für die Entscheidung sorgte. Lucia Di Guglielmo brachte den Ball von rechts an die Strafraumkante, wo Caruso sich den Ball zurechtlegen und wuchtig abschließen konnte (44.).
Italien kommt dem 2:0 näher als Belgien dem Ausgleich
Nach der Pause bot sich Belgien dasselbe Problem: Wie spielt man diese italienische Abwehr auseinander? Lösungen fanden sich in einer bei 28 Grad und klarem Himmel mitunter schwerfälligen Partie nur selten. Bessere Chancen hatte Italien, Cristina Girelli scheiterte per Hacke an Lichtfus (64.), die eingewechselte Michela Cambiaghi (79.) setzte die beste Gelegenheit zur Vorentscheidung links neben das belgische Tor.