Nahost: USA und Iran erwägen Wiederaufnahme von Gesprächen

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Der US-Präsident und Irans Vizeaußenminister haben Bereitschaft signalisiert, wieder Gespräche über das iranische Atomprogramm aufzunehmen. Der Iran stellt Bedingungen.

4. Juli 2025, 4:25 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, Reuters, AFP,

 In den Straßen von Teheran
In den Straßen von Teheran © Reuters

Die USA und der Iran haben Bereitschaft für die Wiederaufnahme von Gesprächen im Konflikt um das iranische Atomprogramm signalisiert. Er wolle sich "notfalls" mit Vertretern des Iran treffen, sagte US-Präsident Donald Trump gegenüber Reportern. "Der Iran möchte mit mir sprechen und ich denke, sie würden gerne mit mir sprechen. Es ist an der Zeit, dass sie das tun", sagte Trump. "Wir wollen sie nicht verletzen", fügte er hinzu.

Auch der Iran zeigte sich offen für erneute Gespräche. "Wir sind für Diplomatie", sagte der iranische Vizeaußenminister Madschid Tacht-Rawantschi dem US-Sender NBC News. Voraussetzung sei allerdings, dass die US-Regierung sein Land davon überzeugen könne, dass sie während der Verhandlungen keine militärische Gewalt einsetze, fügte er hinzu. Dies sei "von entscheidender Bedeutung" für die Führung in Teheran, um eine Entscheidung über zukünftige Gesprächsrunden treffen zu können.

Das US-Nachrichtenportal Axios hatte zuvor über ein mögliches Treffen zwischen dem US-Sondergesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, und dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi berichtet, das kommende Woche in Oslo stattfinden könnte. Weder aus den USA noch dem Iran gab es dafür eine Bestätigung.

Seit Angriffen auf den Iran liegen Atomgespräche auf Eis

Seit Mitte April waren Vertreter der USA und des Iran fünfmal zu Gesprächen über das iranische Atomprogramm zusammengekommen. Ein sechstes, für den 15. Juni geplantes Treffen kam wegen der zwei Tage zuvor begonnenen Angriffswelle Israels auf den Iran nicht zustande. Am 22. Juni bombardierte dann auch die US-Luftwaffe drei Atomanlagen im Iran. Seit dem 24. Juni gilt ein Waffenstillstand.

Nach den Angriffen durch die USA setzte der Iran seine Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) aus und kündigte an, sein Atomprogramm fortsetzen zu wollen. Die IAEA soll die Urananreicherung im Iran überwachen. Westliche Staaten werfen dem Iran vor, in den Besitz von Atomwaffen kommen zu wollen. Der Iran bestreitet das und besteht darauf, dass das Atomprogramm des Landes ausschließlich zivilen Zwecken diene.

US-Präsident Trump hatte 2018 ein drei Jahre zuvor geschlossenes Abkommen mit dem Iran einseitig aufgekündigt. In dem Abkommen hatte sich der Iran verpflichtet, sein Atomprogramm zu beschränken. Im Gegenzug sollten Wirtschaftssanktionen gegen das Land gelockert werden. Nach Angaben der IAEA habe sich der Iran an die Abmachung gehalten. Nach der Aufkündigung durch die USA fuhr der Iran seine Urananreicherung allerdings wieder hoch.

Wieder internationale Flüge nach Teheran

Nach dem Eintritt der Waffenruhe zwischen dem Iran und Israel haben beide Hauptstadtflughäfen in der iranischen Hauptstadt Teheran wieder ihre Arbeit aufgenommen. Laut einem Beschluss der zivilen Luftfahrtbehörde werden Flüge, auch zu internationalen Zielen, künftig wieder tagsüber zwischen 5 und 18 Uhr Teheraner Zeit (6.30 bis 19.30 Uhr MESZ) abgefertigt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete.

Die Flughäfen im nordwestlichen Täbris sowie in der zentralen Kulturmetropole Isfahan bleiben jedoch vorerst außer Betrieb.

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