Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen: 20.000 Euro Geldstrafe wegen sexistischer Gesänge gegen Schiedsrichterin

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Obszöne Rufe aus dem RWE-Block

Michel hat mittlerweile auch auf zivilrechtlichem Wege Anzeige erstattet. »Die Rufe und Gesänge richteten sich gegen das Geschlecht der Schiedsrichterin und waren somit diskriminierend und menschenverachtend«, sagte Knut Kircher, der Sport-Geschäftsführer der DFB Schiri GmbH: »Wir begrüßen es, dass das Sportgericht diesen Sachverhalt klar benannt und verurteilt hat. Das ist ein wichtiges Signal auch zum Schutz der Unparteiischen.«

Michel war unter anderem nach einem Zusammenstoß mit RWE-Spieler Klaus Gjasula von den Rängen als »Hure« beschimpft worden. Aufnahmen eines WDR-Reporterteams, das vor Ort war, belegen noch obszönere Gesänge aus dem Block, die fast eine Minute lang dauern.

»Da frage ich mich echt, wer den Leuten ins Gehirn geschissen hat«, hatte daraufhin etwa Nationalspielerin Lena Oberdorf gewettert. Auch das Netzwerk gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt zeigte sich betroffen, betonte aber auf Anfrage des Sport-Informations-Diensts, dass die Sensibilität gegenüber Diskriminierung in den vergangenen Jahren immerhin gestiegen sei: »Der Vorfall in Essen würde zum Rückschritt werden, wenn man sich dem Vorfall nicht annimmt und ihn aufarbeitet.«

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