Fußball-Bundesliga: Borussia Dortmund müht sich in Hoffenheim zum Sieg, Bayer Leverkusen vertagt Bayern Münchens Meisterschaft

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 Traf zur Führung, machte es dann aber noch einmal spannend

BVB-Stürmer Guirassy: Traf zur Führung, machte es dann aber noch einmal spannend

Foto: Markus Gilliar / Getty Images

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Erst eingeschenkt, dann ein Geschenk: Verbindet die TSG Hoffenheim mit irgendeinem Bundesligisten eine Rivalität, dann wohl mit dem BVB. Besonders an Mäzen Dietmar Hopp rieb sich der Dortmunder Anhang in der Vergangenheit oft und gern. An diesem Samstag, Hopps 85. Geburtstag, hatten beide Klubs die Chance, dem anderen die Saison ein Stück weit zu verderben: Hoffenheim wollte punkten, um das Polster auf den Relegationsplatz zu wahren, der BVB brauchte einen Sieg für den Europapokal. Besonders dringend wollte den Erfolg Serhou Guirassy. Der Stürmer traf zum 1:0 (20. Minute), bearbeitete nach einem Foul an Jamie Gittens dann Kapitän Emre Can so lange, bis er auch den fälligen Elfmeter schießen durfte – und schob ihn Oliver Baumann in die Arme (34.). Da war das Ego größer als der Killerinstinkt.

Czech, Czech, Check: So wurde es am Ende dramatisch. Adam Hložek glich die Führung aus (61.), Julian Brandts Direktabnahme sah den BVB wieder vorn (74.), Hložeks tschechischer Landsmann Pavel Kadeřábek brachte die TSG ein weiteres Mal zurück. In der Nachspielzeit gelang Waldemar Anton der Lucky Punch für Dortmund (90.+5), doch bis das 3:2 endgültig feststand, musste der VAR minutenlang ein vermeintliches Foulspiel an Baumann überprüfen. »Wir haben die Zeitlupe nicht gefunden, wo Chukwuemeka vor Olli am Ball war«, klagte TSG-Coach Christian Ilzer später. Nach knapp 104 Minuten, Nachspielzeit inklusive, stand der Dortmunder Auswärtssieg dann tatsächlich fest. Der BVB ist nun Sechster und hat Mainz überholt.

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Party auf Zeit: Klar, es wird vermutlich kein Titel in diesem Jahr. Trotzdem durchlebt Bayer Leverkusen noch immer die erfolgreichste Phase der Klubgeschichte. Umso sorgenvoller blickt man in Leverkusen derzeit auf den Architekten des Erfolgs: Trainer Xabi Alonso besitzt zwar noch einen Vertrag bis 2026. Doch falls die Ära Carlo Ancelotti bei Real Madrid bald zum Ende kommt, würde Alonso wohl das Rheinland Rheinland sein lassen und seinen Ex-Klub übernehmen. Im vorletzten Heimspiel der Saison bekamen die Fans noch einmal vorgeführt, was sie vermissen würden: Die frühe Führung durch Patrik Schick (13.), ein Schlenzer von Emiliano Buendía (46.), dazwischen ein Abseitstor von Nathan Tella (25.) – das Alonso-Leverkusen ist im Bundesligaalltag ein Spitzenteam, zumindest rechnerisch bleibt eine Restchance auf die Meisterschaft bestehen.

Deus ex Machino: Keine 20 Punkte hatte Holstein Kiel nach dem 30. Spieltag auf dem Konto. Andernorts hätte eine solche Saison für Frust gesorgt, für Panik, für Trainerentlassungen. Die Störche aber verlängerten nicht nur Anfang April mit Coach Marcel Rapp, sie spielen auch einfach munter weiter – in jedem Spiel von Neuem mit der Losung, trotz Unterlegenheit offensiv aufzutreten. Und tatsächlich, sie bleiben am Leben: Ein perfekt gesetzter Kopfball von Shuto Machino (15.), dann Alexander Bernhardsson, der einen Patzer von Gladbachs Youngster Fabio Chiarodia bestrafte (23.). Dann zwei Gegentore, natürlich, wann kassiert Kiel die nicht. Dann das 3:2 durch Armin Gigovic, ein frecher Schuss ins kurze Eck (76.), der erneute Ausgleich durch Honorat (86.) – und wieder Machino, aus der Drehung, sein 10. Saisontor (90.+1). Die KSV ist vielleicht kein gutes Team, macht für einen Abstiegskandidaten aber erstaunlich gute Laune. Und in dieser Bundesligasaison mehr Tore als Champions-League-Kandidat SC Freiburg.

Der Wolf ist die graueste Maus: Ja, die Freiburger haben sich auf Platz vier vorgeschoben. Auf eine sehr freiburgische Weise: fast unbemerkt. Das Einzelspiel beim VfL Wolfsburg dürfte in den wenigstens Haushalten erste Wahl gewesen sein. Und das muss nicht einmal als Spitze gegen die Wölfe als Klub verstanden werden – für das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl geht es auch einfach sportlich um nichts mehr. Spätestens mit der Roten Karte gegen Maximilian Arnold, der mit einem rücksichtslosen Tritt gegen Junior Adamu auffiel (24.), hätte sich für den niedersächsischen Anhang das Abschalten gelohnt.

 Ein früher Platzverweis

VfL-Kapitän Arnold: Ein früher Platzverweis

Foto: Maja Hitij / Getty Images

Der zweite Streich: Freiburg hingegen feierte, als der aufgerückte Max Rosenfelder den Ball mit dem Schienbein traf und sich die Kugel irgendwie oben in den Winkel drehte (49.). Gelingt dem SCF tatsächlich die Qualifikation für die Königsklasse, hätte Julian Schuster seinen Vorgänger Christian Streich gleich im ersten Jahr als Chefcoach übertroffen: Unter dem langjährigen Erfolgstrainer gab es im Breisgau lediglich drei fünfte Plätze zum Saisonabschluss.

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