Frankreich: Beschäftigte gehen gegen Sparpläne der Regierung auf die Straße

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Tausende Beschäftigte sind aus Protest gegen Sparpläne der französischen Regierung in Streik getreten. An vielen Schulen in Frankreich fielen Unterrichtsstunden aus, allein in Paris blieben 90 Grundschulen geschlossen. An mehreren Gymnasien demonstrierten auch Schülerinnen und Schüler. Etwa die Hälfte aller Regionalzüge fiel aus. In Paris sollten die meisten U-Bahn-Linien nur während des Berufsverkehrs fahren.

Zu den in vielen Städten geplanten Demonstrationen werden bis zu 900.000 Menschen erwartet. Um Ausschreitungen zu verhindern, sind etwa 80.000 Polizisten und Gendarmen im Einsatz. Landesweit sind mehr als 250 Demonstrationen angemeldet. Der Pariser Polizeipräfekt rief Ladeninhaber auf, ihre Geschäfte zu schließen. Die Regierung riet Beschäftigten, möglichst im Homeoffice zu bleiben.

Auslöser der Proteste, zu denen die Gewerkschaften aufgerufen hatten, waren die Sparpläne des inzwischen gestürzten Premierministers François Bayrou. Er hatte 44 Milliarden Euro einsparen wollen, unter anderem durch das Streichen von zwei Feiertagen.

Bereits am 10. September hatte es in Frankreich landesweit zahlreiche Protestaktionen gegeben. Diese waren jedoch nicht von den Gewerkschaften ausgegangen, sondern basierten auf einem Blockade-Aufruf, der sich online verbreitet hatte.

Frankreich hat mittlerweile einen der höchsten Schuldenstände Europas. Mit Schulden in Höhe von 114 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lag es im vergangenen Jahr europaweit an dritter Stelle hinter Griechenland und Italien. Das Defizit betrug im vergangenen Jahr 5,8 Prozent des BIP. Die Rating-Agentur Fitch hatte Frankreichs Bonität deswegen in der vergangenen Woche heruntergestuft.

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