Foltervorwürfe: Venezuela leitet nach Gefangenenaustausch mit USA Ermittlungen ein

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Die USA haben venezolanische Migranten in das berüchtigte Cecot-Gefängnis in El Salvador geschickt. Sie berichten von Missbrauch und Folter, Venezuela ermittelt nun.

Aktualisiert am 21. Juli 2025, 22:18 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP,

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 Am 18. Juli können durch einen Gefangenenaustausch etliche venezolanische Inhaftierte die berüchtigte Haftanstalt Cecot verlassen.
Am 18. Juli können durch einen Gefangenenaustausch etliche venezolanische Inhaftierte die berüchtigte Haftanstalt Cecot verlassen. © Anadolu Agency/​Reuters

Nach einem Gefangenenaustausch von zahlreichen aus den USA abgeschobenen venezolanischen Staatsbürgern aus einem Gefängnis in El Salvador hat Venezuela Ermittlungen wegen Foltervorwürfen angekündigt. "Wir haben beschlossen, eine formelle Untersuchung einzuleiten", sagte Generalstaatsanwalt Tarek William Saab vor Journalisten in Caracas. 

Die Betroffenen hätten von "schweren Menschenrechtsverletzungen" während ihrer Gefangenschaft berichtet. Darunter seien sexueller Missbrauch, tägliche Schläge und verdorbenes Gefängnisessen.

Generalstaatsanwalt Saab forderte den Internationalen Strafgerichtshof, den UN-Menschenrechtsrat und weitere "relevante Organisationen in Amerika und der Welt" dazu auf, dem Beispiel Venezuelas zu folgen.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte im März 252 Venezolaner nach El Salvador abgeschoben, denen sie vorwarf, der kriminellen Organisation Tren de Aragua anzugehören. Die Migranten wurden in dem zentralamerikanischen Land im berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis Cecot inhaftiert.

Laut Menschenrechtsorganisation nur sieben Männer verurteilt

Vergangenen Freitag waren die Männer nach monatelanger Inhaftierung im Rahmen eines Gefangenenaustausches zwischen Venezuela und USA nach Venezuela gebracht worden.

Trump nutzte für das viel kritisierte Vorgehen ohne Gerichtsverfahren ein Gesetz aus dem Jahr 1798 über "ausländische Feinde". Die salvadorianische Menschenrechtsorganisation Cristosal geht nach den ihr vorliegenden Informationen davon aus, dass nur sieben der Männer zuvor verurteilt worden waren.

Nach offiziellen Angaben wurden seit Februar mehr als 8.200 Venezolaner, darunter viele Kinder, aus den USA und Mexiko zurück in ihr Heimatland abgeschoben. Trump lässt ohne Aufenthaltspapiere in den USA lebende Migranten durch brutale Razzien festnehmen. In vielen Fällen sind Menschen davon betroffen, die seit Jahrzehnten in dem Land leben, dort studieren oder arbeiten.

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