Gazakrieg: Mehr als zwei Dutzend Staaten drängen auf Ende des Gazakriegs, Deutschland ist nicht darunter

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Die Außenminister von mehr als zwei Dutzend Ländern fordern in einer gemeinsamen Erklärung  ein sofortiges Ende des Kriegs im Gazastreifen. Ihre Botschaft sei klar und dringend: »Der Krieg in Gaza muss jetzt beendet werden«, hieß es in dem Text. »Weiteres Blutvergießen dient keinem Zweck.« Man unterstütze die Bemühungen der Vermittler USA, Katar und Ägypten.

Unterzeichnet wurde die Erklärung unter anderem von den Außenministern Italiens, Frankreichs, Österreichs, des Vereinigten Königreichs, Belgiens und Kanadas sowie von der EU-Kommissarin für Gleichstellung und Krisenmanagement. Deutschland gehörte nicht zu den Unterzeichnern.

Die Unterzeichner fordern auch eine sofortige Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. »Ein ausgehandelter Waffenstillstand bietet die beste Hoffnung, sie nach Hause zu bringen und die Qualen ihrer Familien zu beenden.«

Im Gazastreifen werden nach offiziellen israelischen Angaben noch 50 Geiseln festgehalten, von denen weniger als die Hälfte noch am Leben sein soll.

Außenminister Wadephul telefoniert mit israelischen Amtskollegen

Die Außenminister kritisieren in dem Schreiben den Umgang Israels mit der humanitären Hilfe für den Gazastreifen: »Das Modell der israelischen Regierung für die Bereitstellung von Hilfsgütern ist gefährlich, schürt Instabilität und beraubt die Menschen im Gazastreifen ihrer Menschenwürde.«

Auch Deutschlands Außenminister Johann Wadephul (CDU) äußerte seine Sorgen über die »katastrophale humanitäre Lage« in Gaza. Er habe heute mit seinem israelischen Amtskollegen telefoniert, schrieb er auf X. »Wir fordern Israel dringend auf, die Vereinbarungen mit der EU zur Ermöglichung humanitärer Hilfe umzusetzen.«

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Das israelische Außenministerium wies die Erklärung der 25 Staaten als »ohne Bezug zur Wirklichkeit« zurück. Sie würde ein »falsches Signal« an die Hamas senden, die den Krieg begonnen habe und »allein« dafür verantwortlich sei, dass es trotz laufender Gespräche noch zu keiner Waffenruhe und Geiselfreilassung gekommen sei, hieß es.

Papst verurteilt »wahllosen Gewalteinsatz«

Papst Leo schloss sich zuletzt der wachsenden Kritik an und sprach sich gegen eine Zwangsumsiedlung von Palästinensern aus. In einem Telefonat mit Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas verurteilte der Papst den »wahllosen Gewalteinsatz« und jede »erzwungene Massenvertreibung«, wie der Vatikan mitteilte. Hintergrund ist der israelische Angriff auf die einzige katholische Kirche im Gazastreifen in der vergangenen Woche. Auch der belgische König Philippe kritisierte Israel. In einer für einen Monarchen ungewöhnlich direkten Wortmeldung bezeichnete er die Lage im Gazastreifen als »Schande für die Menschheit«.

Auslöser des Gazakriegs war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem nach israelischen Angaben 1200 Menschen getötet und 251 Geiseln verschleppt wurden. Bei der anschließenden israelischen Militäroffensive wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten dortigen Gesundheitsbehörden mehr als 59.000 Menschen getötet.

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