»Juden haben hier Hausverbot! Nichts persönliches, auch kein Antisemitismus, kann euch nur nicht ausstehen«, ein Zettel mit dieser Aufschrift hing kurzzeitig in einem Flensburger Geschäft. Das berichten örtliche Medien. Es folgte bundesweite Empörung.
Der Zettel wurde mittlerweile entfernt. Nach Angaben der Polizei wurden bereits am Mittwoch mehrere Strafanzeigen von Bürgerinnen und Bürgern gestellt. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob ein Straftatbestand erfüllt ist.
Der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein verurteilte den Fall aufs Schärfste: »Das ist ein ganz klarer Fall von Antisemitismus, und da muss man intervenieren«, sagte Klein dem Sender Welt TV . Er begrüße es sehr, dass es bereits Anzeigen gegeben habe. Es gebe direkte Bezüge zur NS-Zeit, das dürfe in keiner Weise hingenommen werden.
Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) sagte dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag , »wer Antisemitismus äußert und rechtfertigt, stellt sich gegen alles, wofür unser demokratisches Miteinander steht.« Sie bedankte sich, dass bereits Anzeigen erstattet wurden und erwartete eine konsequente Reaktion der Behörden. Die ehemalige schleswig-holsteinische Bildungsministerin hat jüdische Vorfahren. »Wir stehen fest an der Seite der jüdischen Gemeinschaft. Es darf keinen Zweifel geben: Antisemitismus nehmen wir nicht hin – nicht in Flensburg, nicht in Deutschland und nirgends auf der Welt«, sagte Prien.