Finanzen, Sponsoren, Kader! - Neue HSV-Bosse geben klare Ziele aus

vor 11 Stunden 1

Mit dem in Hamburg typischen „Moin“ begrüßte Christian Hüneburg (49) bei seiner offiziellen Vorstellung als neuer Geschäftsführer des HSV Hamburg die knapp 20 anwesenden Medienvertreter.

In den Räumlichkeiten der GITG AG von HSV-Aufsichtsratschef Wilken Möller präsentierten die HSV-Handballer ihre neue Doppelspitze.

„Ich stehe für Transparenz, für Offenheit und auch am Ende des Tages für Wirtschaftlichkeit“, erklärt der zweifache Familienvater, der seit Montag im Amt ist und Freitag gegen den THW Kiel (20 Uhr Dyn) sein erstes Heimspiel in der Daikin Handball-Bundesliga erleben wird. Hüneburg: „Mein erster Ansatz war, ich mache alles außer Sport.“

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Für den Bereich ist künftig Ex-Weltmeister Johannes Bitter (42), der vergangenen Freitag offiziell seine Karriere beendete und beim HSV die Ämter Vizepräsident und Sportchef übernommen hat.

Die neuen HSV-Bosse: Hüneburg & Bitter!

Hüneburg übernimmt das Amt von Sebastian Frecke (38), der – wie es von Vereinsseite heißt – vor zwei Wochen den HSV um Vertragsauflösung bat.

Der neue Boss lässt wissen, dass er Frecke seit Sommer kennt. Und: „Wir haben uns gut verstanden, eine gute Basis gehabt. Die Übergabe ist jetzt noch nicht abgeschlossen. Wir sind dabei. Ich werde den Kontakt auch weiterhin nutzen, weil auf das Wissen können wir auch nicht verzichten als Klub.“

Hüneburg über …

► Seinen ersten Kontakt zum HSV. „Den hatte ich mit Johannes im Sommer. Das war privater Natur. Danach hatte ich ein Beratungsprojekt für das Thema Sponsoring für den HSV Hamburg ausführen dürfen. Und ja, dann ging es eigentlich relativ schnell, dass wir Gespräche geführt haben mit den Gremien und die Frage der Geschäftsführung dann konkreter wurde. Das war auf jeden Fall ein schneller Prozess und bei mir auch eine Entscheidung, die jetzt nicht lange reifen musste, weil die Voraussetzungen, die ich gesehen habe, die Möglichkeiten, Potenziale und auch die Sportart mich relativ schnell angefixt haben.“

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► Die Schwere der Aufgabe. Das Brett, welches er zu bohren habe, sei „auf jeden Fall nicht so dick. Das kann ich schon sagen nach den ersten beiden Tagen. Wie dick es genau ist, müssen wir uns anschauen. Da sind wir gerade in der Bestandsaufnahme und unser Ziel ist natürlich, die Vergangenheit relativ schnell hinter uns zu lassen und nach vorn zu schauen. Dafür bin ich angetreten. Der Blick zurück ist aus meiner Sicht nicht immer hilfreich, sondern wir haben Aufgaben. Wir haben einen Spielbetrieb in der laufenden Saison. Wir haben Sponsoren, die wir entwickeln möchten, Partner, die wir auch schon haben in Hamburg. Aber wir möchten auch neue gewinnen, um möglichst schnell auch noch ambitionierter und moderner aufzutreten.“

► Handball. „Ich mache alles außer Sport meint auch genau das, dass Sport nicht meine Kernkompetenz ist. Ich bin total glücklich, dass mit Johannes Bitter ein erfahrener Handballer dabei ist, der das Thema Handball wie kein anderer mitträgt und verkörpert. Und ich mich mit kleinen Schritten dem Handballsport nähern kann.“

► Finanzen. Der HSV solle „wirtschaftlich tragfähig sein!“ Und: „Er soll dem Sport zuverlässig ermöglichen zu wachsen und zu investieren. Wir wissen, wir machen das für den Sport, für den Handball.“ Wann der HSV wirtschaftlich tragfähig sei, ließ Hüneburg offen. „Das kann man nicht seriös sagen, wann das Ziel erreicht ist. Das ist auch nicht die Aufgabe für die ersten drei Tage, das zu machen. Wir werden uns mit den Dingen auseinandersetzen. Das Thema Konsolidierung ist ein dauerhaftes, was uns über die nächsten Jahre begleiten wird (…) Von Hause aus bin ich Finanzer und habe auch schon die eine oder andere Lizenzierung gemacht in diversen Sportarten.“

► Ticketing, Marketing, Sponsoring! „Ich sehe großes Potenzial. Ich sehe Potenzial in der Vermarktung und beim Sponsoring. Ich sehe aber auch das wirtschaftliche Potenzial. Wirtschaftspartner, die bisher aus vielerlei Gründen noch nicht bei uns die Energie gefunden haben und sich widerspiegeln. Das Thema Sponsoring ist die tragende Säule für alle Klubs außerhalb des Fußballs. Und das ist auch der erste Angriffspunkt und der größte Hebel, um sich wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Und es geht aber nicht nur um Weiterentwicklung, es geht auch um eine Gemeinschaft, die man bildet. Und da können wir noch den einen oder anderen Partner mehr vertragen, um die Geschichte des HSV Hamburg größer zu machen.“

► Hallen-Situation. „Gott sei Dank haben wir solch eine Zuschauerbasis. Muss man sagen, dass die Sporthalle Hamburg mit den Möglichkeiten, die da sind, toll genutzt wird. Und auch toll ausverkauft ist und von den Fans angenommen wird. Aber beim Ticketing ist natürlich in der zweiten Halle, der Barclays Arena, Potenzial bei der Anzahl der Zuschauer.“ Und: „Ich habe mir beide Hallen angeschaut, als sie leer waren. Es sind zwei ganz unterschiedliche Veranstaltungsstätten. In der Barclays Arena ist sehr viel vorhanden, ist ein professionelles Umfeld gegeben. Das ist schon eine Top-Halle, die natürlich auch ihren berechtigten Preis hat. Die Sporthalle Hamburg ist eine gute Halle, in der man gut Profisport machen kann und die von der Atmosphäre, wie mir gesagt wurde, etwas Besonderes mitbringt. Schön wäre es, wenn man dazwischen was hätte. Aber in die Pläne bin ich noch nicht involviert und das ist mir zu ungewiss und ist bislang nicht in meinem täglichen Doing drin.“

 Johannes Bitter

Tauscht Tor gegen Schreibtisch: Johannes Bitter

Jogi Bitter hörte aufmerksam zu und ergriff dann selbst das Wort. Der 42-Jährige freut sich auf seine Aufgabe und darauf, endlich richtig loslegen zu können. Alleingänge, darauf legt bitter Wert, wird es nicht geben.

„Ich habe selbst gespielt, ich habe studiert, ich habe ein paar Sachen gemacht und Erfahrungen gesammelt. Ich werde auch Fehler machen und da wird Christian mir ganz viel helfen. Aber ich traue mir zu, diese Sportdirektor-Position jetzt gut auszufüllen“, erklärt Bitter. Er weiß, dass das Image des HSV in den vergangenen Monaten Kratzer bekommen hat. „Diese Kratzer wollen wir wegpolieren.“

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Mit Blick auf die Mannschaft hat der Weltmeister von 2007 auch klare Vorstellungen, eine klare Idee.

Bitter: „Wir haben einen tollen Kader, der funktioniert, der unglaublich schmal ist. Wir haben tolle Spieler. Im Tor sind wir vielleicht doppelt gut besetzt. Auf anderen Positionen haben wir eher einen Erfahrenen und müssen uns in den nächsten Jahren wahrscheinlich auch noch so aufstellen, dass wir dahinter jemanden haben, den wir entwickeln können. So wie wir es ja auch gezeigt haben.“

Das Ziel sei aber klar, der HSV will „nicht die nächsten 10 Jahre ein Ausbildungsverein sein“.

Bitter hofft, dass der Personal-Etat, aktuell einer der kleinsten der Liga, wächst. „Diese Summe darf gerne steigen in den nächsten Jahren. Wir haben zuletzt immer sehr schlau eingekauft. Aber ein bisschen mehr Möglichkeiten, schlau einzukaufen, wären auch schön.“

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