Über ein Drittel der Saison ist in der Regionalliga Nordost absolviert, Rot-Weiß Erfurt logiert auf Rang 3. Dementsprechend zufrieden ist Trainer Fabian Gerber. Einen Makel zur Konkurrenz in der Spitzengruppe gibt es allerdings.

Fabian Gerber rangiert mit Rot-Weiß Erfurt aktuell auf dem 3. Platz. IMAGO/Karina Hessland
Im strömenden Regen stand am Donnerstag sogar Nils Weiler zum abschließenden Trainingsspiel auf dem Platz. Weil der FC Rot-Weiß Erfurt im Moment zehn verletzte Akteure beklagt, musste auch der Co-Trainer bei der Übungseinheit eingreifen. Zum kleinen Thüringer Derby am Sonntag gegen den ZFC Meuselwitz entspannt sich allerdings die personelle Lage. Denn mit den zuletzt gesperrten Obed Ugondu und Sofiane Ikene kehren zwei wichtige Stützen ins Aufgebot zurück.
Beim Fazit nach dem ersten Drittel der Saison bemüht Fabian Gerber die Mathematik. "Wenn du ganz oben mitspielen willst, brauchst du einen Zwei-Punkte-Schnitt. Da liegen wir knapp drüber. Entsprechend können wir zufrieden sein", sagte der Rot-Weiß-Trainer, obwohl seine Elf gegen Lok Leipzig (0:2), Hertha BSC II (0:0) oder Chemnitz (2:2) Punkte liegen gelassen hat: "Da muss man fair bleiben bei der Betrachtung. Denn andere Spiele wie beim BFC haben wir erst in der Schlussphase gewonnen."
Doch obwohl Erfurt mit 24 Toren neben Erzrivale FC Carl Zeiss Jena und Magdeburg II bislang die meisten Treffer aller Regionalliga-Mannschaften erzielt hat, steht dem eine ganz andere Bilanz gegenüber. Denn während Spitzenreiter Lok Leipzig und Verfolger Jena jeweils erst fünf Tore kassiert haben, sind es beim FC Rot-Weiß schon 15 Gegentreffer. Auffällig ist, dass Erfurts Defensive zuletzt oft bei gegnerischen Standards überlistet wurde.
"Man darf nicht vergessen, dass wir einige Spiele in Unterzahl beendet haben. Trotzdem wollen wir das besser machen", sagt Verteidiger Ben-Luca Moritz, der am Sonntag gegen seinen Ex-Verein aus Meuselwitz das 150. Regionalliga-Spiel seiner Karriere bestreitet. Die Abwehr konnte sich aufgrund der personellen Sorgen noch nicht einspielen. Seit fast zwei Monaten fehlt Abwehrchef Maxime Awoudja wegen einer Schambeinentzündung. Er wird frühestens in drei Wochen zurückerwartet.
Der erst in dieser Woche verpflichtete Franzose Nathan Fuakala ist unterdessen noch keine Option für das Spiel am Sonntag gegen Meuselwitz. Laut Gerber wird dem Klub bis zum Wochenende die Spielgenehmigung nicht vorliegen. Auch der aus Cottbus zurückgekehrte Angreifer Romarjo Hajrulla muss nach seiner Knieverletzung noch pausieren.
Landespokal-Sieg als großes Ziel
Einen wichtigen Meilenstein dagegen hat der Regionalligist bereits vollzogen. Denn mit dem Einzug ins Landespokal-Viertelfinale lebt bei Erfurt der Traum weiter, erstmals seit 2017 wieder den Cup-Wettbewerb zu gewinnen. Anders als in der Vergangenheit nennt der Trainer dafür ein klares Ziel. "Wir haben uns Großes vorgenommen. Wir wollen in diesem Jahr den Pokal nach Erfurt holen und endlich wieder das Endspiel gewinnen. Die Zeit ist reif dafür", sagt Gerber.
In der nächsten Runde wartet mit Siemerode eine Mannschaft aus der Landesklasse. Einen Pflichtsieg vorausgesetzt, stünde Rot-Weiß erstmals seit 2022 wieder im Halbfinale. Gerade aus wirtschaftlicher Sicht wäre die Qualifikation für den DFB-Pokal ungeheuer wichtig. "Da wollen wir hin. Das haben sich der Verein und die Fans verdient", unterstreicht Gerber.
Axel Lukacsek

vor 13 Stunden
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