"Endspiel-Charakter": Kleine führt das Kleeblatt ins Pokal-Duell

vor 11 Stunden 1

Zwei Niederlagen mit insgesamt zehn Gegentoren: Bei der SpVgg Greuther Fürth ist vieles im Argen. Dennoch hält Sportdirektor Stephan Fürstner an Trainer Thomas Kleine fest und ruft für das Pokal-Duell am Mittwoch ein "Endspiel" aus.

Sportdirektor Stephan Fürstner (re.) gibt Kleeblatt-Trainer Thomas Kleine noch das Pokalspiel zur Trendwende.

Sportdirektor Stephan Fürstner (re.) gibt Kleeblatt-Trainer Thomas Kleine noch das Pokalspiel zur Trendwende. IMAGO/Zink

Mit Pfiffen wurden die Fürther von ihren eigenen Fans aus dem Wohnzimmer im Ronhof verabschiedet. Zwei Wochen nach dem 0:6-Debakel in Elversberg setzte sich der Negativlauf auch zuhause fort, am Ende leuchtete eine 1:4-Niederlage gegen den Karlsruher SC auf der Anzeigetafel. Zehn Gegentore in zwei Spielen - für Felix Klaus ist dies "tödlich in dieser Liga". Das ist viel zu wenig in allen Bereichen. Ich kann jeden verstehen, der sauer ist", meine der Flügelstürmer bei Sky, "wir sind ja selbst enttäuscht von uns."

2,8 Gegentore pro Spiel

Dabei wollte Klaus kein schlechtes Spiel seiner Elf gesehen haben, die er gegen den KSC anstelle des vermeintlich überspielten Kapitäns Branimir Hrgota angeführt hatte. "Aber wir bekommen zu einfache Gegentore, bei uns ist gefühlt jeder Schuss ein Treffer", so Klaus. 28 Gegentreffer stehen nach zehn Spielen zu Buche, der Schnitt von 2,8 Gegentoren pro Spiel ist ein europaweiter Höchstwert. "Da kannst du nicht jede Woche hoffen, dass du vorne zwei, drei machst", stellte der 33-jährige Offensivspieler fest.

Unter dem Strich schießen wir zu wenige und bekommen zu viele Tore.

"Ernüchtert", blickte auch Stephan Fürstner auf die Heimpleite gegen den KSC. Der Fürther Sportdirektor hielt das Manko lapidar fest: "Unter dem Strich schießen wir zu wenige und bekommen zu viele Tore." Er wolle der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen: "Wir bekommen in der Anfangsphase wieder voll einen in die Fresse", so Fürstner zum frühen 0:1 nach drei Minuten. "Dann wird es schwerer und schwerer, sich zurückzukämpfen. Da kommt dann der Kopf dazu." Unter dem Strich sei die Niederlage in der Summe verdient gewesen.

DFB-Pokal als Trendwende?

Nach dem vierten sieglosen Spiel in Serie steckt Fürth im Abstiegskampf, bereits am Sonntag droht der Absturz auf den Relegationsrang. "Wir müssen uns schnell fangen. Sonst kann das böse enden", mahnte Klaus zum Handeln. Doch zu Schnellschüssen will bei den Verantwortlichen keiner greifen.

"Wir sehen die Jungs, wie sie unter der Woche arbeiten und den Glauben nicht verlieren. Wir müssen nur den Übertrag in die Spiele bekommen", gab sich Sportdirektor Fürstner betont ruhig. Auf ein mögliches Schicksal des Kleeblatt-Trainers Thomas Kleine angesprochen, mit dem Fürstner einst selbst am Ronhof zusammengespielt hatte, wehrte er ebenso ab: "Er ist sehr professionell und richtet den Fokus auf das, was er beeinflussen kann."

Eine Trainerentlassung steht also nicht zur Debatte, zumindest nicht bis Mittwoch, wenn das Kleeblatt den Liga-Konkurrenten aus Kaiserslautern in der 2. Runde des DFB-Pokals empfängt (18 Uhr, LIVE! bei kicker). "Wir werden in dieser Konstellation definitiv in das Pokalspiel gehen", bestätigte Fürstner. Und rief angesichts der K.-o.-Runde im Pokal, aber wohl auch mit Blick auf Kleine ein "Spiel mit Endspiel-Charakter" aus. "Es ist ein anderer Wettbewerb, ein anderes Setting. Vielleicht tut auch das mal gut", so der Sportdirektor.

vfa

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