Zweimal schwach gespielt, zweimal gewonnen: Norwegen kann sich bei der Fußball-Europameisterschaft in der Schweiz weiter auf die eigene individuelle Klasse verlassen. Beim 2:1 (1:1) im nordischen Duell gegen Außenseiter Finnland war es Caroline Graham Hansen, die sich besonders hervortat. Die Außenstürmerin vom FC Barcelona erzwang zunächst das Eigentor der Finnin Eva Nyström (3. Minute), erzielte später mit einem Traumtor den Siegtreffer (84.). Finnlands Oona Sevenius hatte zwischenzeitlich zum Ausgleich getroffen (32.).
Für die Norwegerinnen, zum Auftakt mit etwas Glück siegreich gegen Gastgeber Schweiz, zunächst alles nach Plan. Auf dem rechten Flügel setzte sich Graham Hansen durch und brachte den Ball flach und scharf in den Strafraum, wo Nyström unglücklich ins eigene Tor abfälschte (3.). Allzu viel Sicherheit verlieh der Treffer dem Team von Nationaltrainerin Gemma Grainger allerdings nicht: Nach einer kurzen norwegischen Drangphase war Finnland am Drücker.
Immerhin die norwegischen Entlastungsangriffe blieben gefährlich. Ingrid Syrstad Engen köpfte den Ball an die Unterkante der Latte (24.), die Ecke danach zog Vilde Bøe Risa mit so viel Schnitt aufs Tor, dass Torhüterin Anna Koivunen den Ball an den Pfosten lenken musste (25.).
Finnland macht das Spiel, Norwegen die Tore
Statt des 2:0 fiel das 1:1: Diesmal kamen die Finninnen mit ihrem direkten Offensivspiel bis in den Strafraum, Sevenius traf den Ball satt und brachte ihn per Linksschuss im Toreck unter (32.). Im Anschluss drückte Finnland auf die Führung: Katariina Kosola zwang Torhüterin Cecilie Fiskerstand aus der Ferne zur Parade (57.), Eveliina Summanen verbuchte den ersten Pfostentreffer auf finnischer Seite (63.).
Erst in der Schlussphase meldete sich Norwegen zurück: Ein Fallrückziehr von Guro Reiten war noch leichte Beute für Koivonen (80.), danach rutschte eine Flanke zu Graham Hansen durch, die am langen Pfosten den Ball nicht flach genug hielt und ihren Schuss übers Tor setzte (81.). Wo der Angreiferin die einfachen Tore misslangen, glückten die schwierigen: Mit der nächsten Aktion setzte Graham Hansen sich auf dem rechten Flügel gegen zwei Finninnen durch, zog nach innen und überwand Koivonen mit einem anspruchsvollen Heber ins lange Eck (84.).