Laut einem Bericht soll Tesla nach einem Ersatz für Firmenchef Elon Musk suchen. Das Unternehmen dementiert – während Donald Trump Musk mehr Zeit im Weißen Haus anbietet.
Aktualisiert am 1. Mai 2025, 11:08 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, AFP, tbl
Der US-Elektroautokonzern Tesla bestreitet einen Bericht des Wall Street Journal (WSJ), wonach die Firma auf der Suche nach einem Nachfolger für Geschäftsführer Elon Musk sein soll. Der Bericht sei "total falsch", sagte Verwaltungsratschefin Robyn Denholm laut einer auf Musks Plattform X veröffentlichten Erklärung des Unternehmens. Auch Musk sprach auf X von einer Falschmeldung.
Zuvor berichtete das WSJ unter Berufung auf vertrauliche Gespräche mit mehreren anonymen Quellen, Mitglieder des Vorstands hätten im vergangenen Monat Personalberatungsfirmen kontaktiert. Hintergrund sei die Absatzkrise bei Tesla. Vor weniger als einer Woche hatten die Zahlen für das erste Quartal einen Profiteinbruch von 71 Prozent gezeigt. Schon 2024 sanken dabei die jährlichen Verkäufe zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren steigender Zahlen.
Doch Musk, der den Autohersteller seit mehr 20 Jahren leitet, widmet derzeit den schlechten Zahlen zum Trotz einen Großteil seiner Aufmerksamkeit der Politik. Als Vertrauter von US-Präsident Donald Trump verantwortet er die sogenannte Behörde für Regierungseffizienz (DOGE). In den vergangenen Wochen und Monaten verbrachte der 53-jährige Unternehmer daher viel Zeit in Washington, um dort in unterschiedlichen Behörden einen massiven Kosten- und Personalabbau voranzutreiben.
Donald Trump deutet mögliche Weiterbeschäftigung von Elon Musk an
Musks politische Wende schadet zudem wohl der früher besonders unter politisch Progressiven beliebten Marke Tesla. Im ganzen Land protestieren immer wieder Menschen vor Tesla-Autohäusern, teils wurden dort sogar einige Autos angezündet. Auch in Europa mehren sich Aufrufe zum Boykott. Laut dem WSJ-Bericht hatten die Mitglieder des Aufsichtsrats Musk aufgefordert, sich weniger der Politik und wieder mehr dem Unternehmen zu widmen. In der jüngsten Tesla-Erklärung auf X schrieb Denholm hingegen, der Vorstand sei "sehr zuversichtlich, dass er den spannenden Wachstumsplan auch in Zukunft umsetzen kann".
Ursprünglich sollte Musk seinen DOGE-Posten nur bis Ende des Frühjahrs besetzen. Donald Trump hingegen sicherte seinem Mitstreiter bei einer Kabinettssitzung am Mittwoch indirekt nun aber auch weiterhin einen Platz im Weißen Haus zu: "Du weißt, dass du so lange bleiben kannst, wie du willst", sagte der US-Präsident an Musk gerichtet. Der Tesla-Chef, so fügte er jedoch hinzu, wolle aber vermutlich "wieder zurück nach Hause zu seinen Autos". Bei einer Telefonkonferenz mit Tesla-Investoren vergangene Woche hatte Musk angekündigt, seine Zeit in Washington künftig auf "ein bis zwei Tage die Woche" zu beschränken.