Hier geht ein »Weißer Riese« zu Bruch. So der Spitzname eines Gebäudes in Duisburg, das am Sonntagmittag durch mehrere Sprengungen aus dem Stadtbild entfernt wurde.
Das mehr als 60 Meter hohe Gebäude mit seinen einst 160 Wohnungen wurde planmäßig um 12 Uhr gesprengt. Die Schaulustigen und der Projektleiter sind mit dem Ergebnis zufrieden.
Marc Sommer, Stadt Duisburg:
»Das war jetzt die dritte Sprengung hier im Stadtteil. Wir sind sehr geübt mit allen Beteiligten vom Ordnungsamt, von der Feuerwehr, der Polizei etc. Es mussten über 2200 Einwohnerinnen und Einwohner evakuiert werden. Das hat grandios gut funktioniert. Die Kooperation war top.«
Damit wurden bereits drei der insgesamt sechs als »Weiße Riesen« bezeichneten Gebäude im Wohnpark Hochheide seit 2019 zurückgebaut. Die komplexe Sprengung wurde monatelang vorbereitet. So mussten etwa schädliche Stoffe aus dem Gebäude entfernt werden. Das Wasser aus ebenfalls explodierenden Becken auf dem Dach und vor dem Gebäude sollte die Staubbildung verringern. Und damit weniger Fläche für die Grube benötigt wird, in die das Bauwerk nach der Sprengung fällt, wurden zwei Sprengungen in gegenläufigen Fallrichtungen, zeitversetzt gezündet. »Kipp-Kollaps-Faltung« nennt sich das im Fachjargon.
Über die »Weißen Riesen« wurde bereits oft berichtet: Wegen sozialer Probleme im Viertel, fehlenden Sanierungen und Leerstand hatten in den vergangenen Jahren immer mehr Einwohner den Wohnpark verlassen. Durch den neu gewonnen Raum und einen Park soll sich das künftig wieder ändern.